Richard Lang: Wohnbaumodelle im Forscher-Fokus

Von Max Hofer   27.Februar 2014

Einen ersten großen Erfolg hat Richard Lang vom Institut für Innovationsmanagement der Linzer Kepler-Universität schon eingefahren. Dem 34-Jährigen, der im Rahmen einer internationalen Vergleichsstudie das zivilgesellschaftliche Potenzial im Community-Wohnbau untersucht, wurden für sein mehrjähriges Forschungsprojekt zwei Förderungen zuerkannt.

Richard Lang erhält das APART-Stipendium der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Außerdem wird die internationale Studie durch ein "Marie Curie"-Fellowship der EU gefördert. Das ermöglicht dem gebürtigen Linzer einen gut einjährigen Forschungsaufenthalt an der angesehenen Universität Birmingham.

In der aktuellen Diskussion um die "Smart City" würden meist technologische Innovationen dominieren. Unberücksichtigt blieben, so Lang, Innovationspotenziale, die in der sozialen Dimension des Wohnbaus liegen. "Dies betrifft vor allem neue Wohnbaumodelle mit Fokus auf Gemeinschaft und Mitbestimmung der Bewohner und Bewohnerinnen."

Und da setzt das Projekt des sportbegeisterten Forschers, der momentan in Wien lebt und sich schon auf seinen Auslandsaufenthalt vorbereitet, an. "Gemeinschaftsorientierte Wohnbauinitiativen können von großer gesellschaftlicher Relevanz sein, weil sie Bewohner mit sozialem Unternehmertum und demokratischen Praktiken vertraut machen", so Lang. Das tatsächliche zivilgesellschaftliche Potenzial hänge aber immer auch davon ab, inwieweit die institutionellen Entscheidungsträger einer Region solche Wohnbaumodelle als Instrument der Bürgerbeteiligung aufnehmen.

"Früher", so Lang, "haben Siedlergenossenschaften bedeutende soziale Innovationen hervorgebracht." Inzwischen hätten sich die Wohnbaugenossenschaften in Österreich von Selbsthilfeorganisationen zu großen Wohnbauträgern entwickelt. "Bei aktuellen Wohnbauprojekten wird der Gemeinschaftsgedanke aber wieder stärker in den Fokus gerückt."