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Religion kann Angst machen und nehmen

16.April 2016

Wenn sich Menschen fürchten, kann Religion für sie ein wichtiger Anker sein. "Religion kann Angst machen, aber sie auch wieder nehmen. Geschickte Religionsgemeinschaften machen zuerst Angst und nehmen sie dann wieder", sagt Christian Spieß, Professor der christlichen Sozialwissenschaften an der Katholischen Privatuniversität in Linz.

Für Ängste in der Bevölkerung hat Spieß Verständnis. Keinesfalls dürfe die Gesellschaft die Verängstigten in eine Ecke dränge, indem sie ihre Sorgen nicht ernst nimmt. "Auf diese Weise würden wir diese Leute nur den Populisten in die Hände treiben. Wir müssen den Ängsten mit Fakten und Gesprächen begegnen. Und wir müssen einsehen, dass nicht alle Ängste irrational sind. Wenn Menschen in unserer Gesellschaft Verteilungsängste haben, ist das doch durchaus nachvollziehbar."

Dem Islam in Europa möchte Spieß mit mehr Offenheit begegnen: "Wenn Muslime bei uns ständig mit Zurückweisung konfrontiert werden, wenn wir Moscheen und Kopftücher verbieten, dann machen diese Menschen schlechte Erfahrungen mit unserem westlichen Freiheitsmodell. Wenn wir dem Islam aber Freiheiten einräumen, wird er sich schlussendlich stärker an unsere Wertvorstellungen anpassen, weil die Muslime dann sehen, dass auch sie von unserem Modell profitieren können. Jedem muss doch klar sein, dass wir mit Zwang niemals eine gute Integration erreichen werden. Es kann nur mit Offenheit gehen."

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19. April 2024