Reinhold Schett: Auf Medaillenjagd in Pyeongchang

Von Josef Schuldenzucker   05.März 2018

Im Jahr 2000 hatte der Pischelsdorfer Reinhold Schett einen folgenschweren Unfall mit dem Snowboard. An den Unglückstag kann sich der Sportler auch heute noch genau erinnern: „Ich bin nach einem Sprung auf meinem Hintern gelandet und habe sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Meine Beine haben mir einfach nicht mehr gehorcht!“ Die Ärzte diagnostizierten eine „inkomplette Querschnittlähmung“.

Das Snowboard hängte er trotz des schweren Schicksalsschlages nicht an den Nagel, im Gegenteil: Schett fliegt in den nächsten Tagen nach Südkorea, um dort an den Paralympics teilzunehmen.

Der im Bezirk Braunau wohnende technische Angestellte hat sich beim Unfall den ersten Lendenwirbel gebrochen. Das Rückenmark wurde teilweise zerstört, dadurch sind die Funktionen unterhalb der Knie weg. Wie kann man da mit dem Snowboard fahren? „Wenn ich größere Strecken zurücklegen muss, sitze ich im Rollstuhl, kleinere schaffe ich auch zu Fuß. Snowboarden geht, weil ich knieabwärts ein verstärktes, steifes Schuhwerk verwende“, sagt der noch 36-.Jährige. Am 12. März wird er in Pyeongchang seinen 37. Geburtstag feiern.

Schon bei der Para-Weltmeisterschaft 2017 in Kanada holte Reinhold Schett eine Silber- und eine Bronzemedaille. Dort schrammte er im Border-Cross-Bewerb nur haarscharf an der Goldmedaille vorbei.

Er ist auch für die Bewerbe in Südkorea zuversichtlich: „Ich weiß, dass es im Cross-Bewerb und im Slalom sicher sehr eng wird. Aber ich blicke auf eine gute Vorbereitung zurück und habe viel Kraft getankt und auf Schnee und Eis am Gletscher und in Kleinarl sehr viel trainiert. Ich werde in Pyeongchang alles geben! Es wäre schön, wenn ich mit zumindest einer Medaille im Gepäck die Heimreise antreten könnte“, hofft der Pischelsdorfer auf weiteres Edelmetall.
In der nächsten Saison möchte Reinhold Schett die mediale Aufmerksamkeit um seine Person nutzen, um Werbung für den Parasnowboard-Sport zu machen.