Raufhandel zwischen zwei Asylwerbern und Familie
KREMSMÜNSTER. Der Hergang eines wilden Raufhandels entzweit die Gemeinde: Am Halloweenabend sei er mit seiner Frau und einer Kinderschar durch den Park bei der Hofwiese gezogen, erzählt der Staplerfahrer Christian Sch. (43).
Eines der Nachbarkinder habe gesagt, dass im Gebüsch ein „Killerclown“ mit einer Kettensäge lauere und habe sich gefürchtet. Christian Sch. hielt Nachschau.
Statt eines Horrorclowns habe er zwei junge Afghanen auf einer Parkbank entdeckt, die Wodka tranken. Er habe sich umgedreht und sei weggegangen, aber dann hätten ihn die jugendlichen Asylwerber, die in einem Flüchtlingsquartier im ehemaligen Bezirksgericht wohnen, schon verfolgt. Der 15-jährige und der 17-jährige Afghane seien dann auf die Kinder und seine Frau losgegangen, dass er dazwischen gegangen sei: „Ich musste meine Familie und die Nachbarskinder beschützen, schade, dass es das braucht“, sagte der Kremsmünsterer. Nach dem Handgemenge trägt seine Frau eine Halskrause, nachdem sie einer der beiden Angreifer so heftig an den Haaren gerissen habe, dass sie sich an der Wirbelsäule verletzt hatte. Einer der beiden jungen Afghanen wiederum musste mit gebrochenem Nasenbein ins Krankenhaus. Christian Sch. gab den Angriff der Asylwerber umgehend bei der Polizei zu Protokoll. Die Beamten werden jetzt die jugendlichen Flüchtlinge, die ohne Begleitung ins Land kamen, mit einem Dolmetscher einvernehmen. Karl Öllinger, ein Pensionist aus Kremsmünster, der die Flüchtlingshilfe in der Gemeinde ehrenamtlich koordiniert, kennt eine andere Variante.
Die zwei Burschen, die ihm anvertraut sind und noch eine Stunde vor dem Vorfall bei ihm im Deutschkurs saßen, würden beteuern, dass sie niemanden attackiert hätten. Sie seien ihrerseits zuerst geschlagen worden, weil sie im Park mit Handylautsprechern Musik gehört hätten. Die für die Asylwerber zuständige Kinder- und Jugendhilfe des Landes wartet die Ermittlungen ab. Ein Urteil will jetzt auch Bürgermeister Gerhard Obernberger (VP) nicht fällen: „Wenn es aber zwei schwarze Schafe unter den Asylwerbern gibt, darf man deshalb nicht das gute Zusammenleben und das ganze Hilfsprojekt über Bord werfen.“ (feh)