Publizist Hubert Feichtlbauer ist tot

Von nachrichten.at/apa   24.September 2017

Der katholische Publizist Hubert Feichtlbauer ist am Samstag Abend im Alter von 85 Jahren verstorben. Der vielfach ausgezeichnete Journalist und frühere Vorsitzende der Plattform "Wir sind Kirche" war lange Vorsitzender des Verbandes Katholischer Publizisten und Chefredakteur mehrerer Medien. Außerdem wirkte er in der Klasnic-Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der Kirche mit.

Feichtlbauer wurde am 7. Februar 1932 in Obernberg am Inn geboren. Er studierte in Wien und als einer der ersten österreichischen Fulbright-Stipendiaten in St. Louis/Missouri "Staatswissenschaften" und Diplomdolmetsch (Englisch/Deutsch).

Seine journalistische Karriere begann Feichtlbauer 1955 als Redakteur der "Rieder Volkszeitung", einer regionalen Wochenzeitung. Danach ging es zum Linzer "Volksblatt", dann zu den "Salzburger Nachrichten". Bei der "Wochenpresse" war er 1970 bis 1973 Chefredakteur, dann hatte er bis 1975 dieselbe Position beim "Kurier" inne. Für den "Kurier" war er 1977/78 auch USA-Korrespondent, 1978 übernahm er die Chefredaktion "Die Furche". 1984 bis 1992 war Feichtlbauer Pressechef der Wirtschaftskammer Österreich.

Von 1979 bis 1991 stand er den katholischen Publizisten vor. 1998 bis 2002 war er Vorsitzender der Plattform "Wir sind Kirche", die aus dem Kirchen-Volksbegehren hervorgegangen war. 2010 wurde er in die Klasnic-Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der Kirche berufen. Feichtlbauer war Autor mehrerer Bücher, etwa "Zerbricht die Kirche?" (1999), über Kardinal Franz König oder den Oberösterreichischen Landeshauptmann Josef Pühringer. Er wurde mit dem Renner-, dem Kunschak- und und dem Kardinal-Innitzer-Publizistik-Preis ebenso ausgezeichnet wie mit dem Concordia-Preis für sein Lebenswerk.

Bis vor kurzem noch war er regelmäßig als Kommentator für österreichische Medien tätig. Eine seiner letzten Wortmeldungen war in der Juli-Ausgabe des "Wir sind Kirche"-Infoblatts zu lesen. Am Samstag verstarb er infolge einer Krebserkrankung im Kreis seiner Familie.