Peter Guschelbauers Droge heißt Musik

Von Gerald Winterleitner   12.März 2018

Ein Telefonat mit Peter Guschelbauer kann schon einmal länger als eine Stunde dauern. Wenn der in der Jazz- und Bluesszene Verwurzelte einmal mit seinem Herzensthema in Fahrt kommt, dann ist er so leicht nicht zu bremsen. Doch wer mit Legenden wie Joe Zawinul oder John McLaughlin befreundet war, der hat nicht nur viel zu erzählen.

Im Alter von sechs Jahren hat der mittlerweile nach Hagenberg übersiedelte 65-jährige Linzer seine musikalische Ausbildung begonnen, mit 13 spielte er in ersten Bands. Blockflöte, Klavier, Gitarre, E-Bass, Saxophon, Querflöte, Percussion und Kontrabass umfasst sein Repertoire.

Prägend für seinen Werdegang war das Jahr 1967: Inspiriert von Jimi Hendrix, gründete er mit Chris Haller, einem Schulfreund aus dem Gymnasium Fadingerstraße, die Band „Still Experienced“. Im Vorjahr feierten die beiden mit der X-Large-Version der Band ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum.

„Musik ist mein Leben“, sagt Guschelbauer, „darum habe ich nie Drogen genommen, keinen Alkohol und auch nicht geraucht.“ Seine Droge sei die Musik, aus Linzer Szenelokalen flog er dennoch öfters hinaus: „Meine langen Haare waren damals noch nicht gern gesehen.“

Die Erfolge als Musiker, Komponist und Produzent – Guschelbauers aktuelles Label Alessa Records ist nach seiner 15-jährigen Tochter Alexandra benannt, die er mit Partnerin Uli Atteneder hat – waren ihm mit der Zeit zu wenig. „Für Musiker wichtig sind Gigs, das wusste schon Miles Davis“, sagt Guschelbauer, „daher habe ich mit meinen Kontakten im Jahr 2007 mit dem Jazzfestival Steyr im Gastgarten ,Unta da Lindn’ begonnen.“ Heuer geht sein „kleines, feines Baby“ ab Donnerstag, 15. März, zum 10. Mal im Alten Theater über die Bühne. „Dort habe ich 2002 ein Zawinul-Konzert genossen, die Atmosphäre hat mich sofort begeistert. Zudem veranstaltet er das Stiwa-Jazzforum in Hagenberg, Tuesday the Bluesday in der AK, Jazz im Jägermayrhof und in der Galerie Brunnhofer. Musik, eine Droge eben.