Pensionistin schimpfte und verfolgte jungen Seriendieb

Von Von Sabine Novak   12.Mai 2010

Sein Vater hatte, wie die OÖN berichteten, im Jahr 2001 bei der Einreise nach Österreich absichtlich ein falsches Geburtsjahr für seinen Sohn angegeben, damit dieser in der Volksschule mit der ersten Klasse beginnen konnte. Eine Geburtsurkunde existiere nicht. Die Daten seien nur in den Koran eingetragen worden.

Von Oktober bis Dezember des Vorjahres saß der junge Afghane im Gefängnis, wegen seines jugendlichen Alters wurde die restliche Strafe bedingt ausgesprochen. „Das hielt ihn nicht davon ab, weiter auf Beutezug zu gehen“, sagt ein Kriminalist.

Am Montag gegen 16.30 Uhr beobachtete eine 62-jährige Pensionistin den Burschen, als er einer mit dem Fahrrad vorbeifahrenden 66-Jährigen die Handtasche aus einem Korb am Gepäckträger stahl. „Sie hatte es nicht bemerkt, aber ich. Ich habe ihn zur Rede gestellt und gesagt, er soll die Tasche zurückgeben, ich rufe die Polizei,“ sagte die Neuhofnerin. Der Bursche lief mit zwei Begleitern, denen er die Beute übergeben hatte, davon. Die 62-jährige Zeugin nahm mit ihrem Fahrrad die Verfolgung auf. „Eine Bekannte ist mit dem Auto dahergekommen und den Burschen auch nachgefahren.“ In einer Siedlung riefen die Frauen einem pensionierten Gendarmen zu, er solle die Polizei alarmieren. Beamte stellten den Dieb.

„Weil es sich nicht um einen Raub handelt, wurde der junge Afghane nur auf freiem Fuß angezeigt“, sagt ein Kriminalist. Der angeblich nun 15-Jährige lebt in einer vom Jugendamt betreuten Wohnung in Steyr. Aus einem Jugendheim war er wegen Diebstählen hinausgeflogen. Zu seinen Eltern nach Ansfelden will er nicht. Zuvor lebte er auf der Straße.