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Peilsender sollen Luchse vor Wilderern schützen

Von Stefan Minichberger   16.Februar 2017

Der Luchs hat es nicht leicht, in Oberösterreich Fuß zu fassen. Ein auf drei Jahre angelegtes Projekt soll nun der Wildkatze den nötigen Rückhalt geben, damit sie sich hierzulande wieder vermehren kann. Systematisches Monitoring mit Fotofallen, Peilsendern, die auch Wilderer abschrecken sollen, und die zeitweilige Aufnahme verwaister Jungtiere gehören zu den Maßnahmen, die das Projekt umfasst.

Trotz jahrelangen Bemühens gelang es bisher nicht, die Population im Mühlviertel und im Nationalpark Kalkalpen auf eine breitere Basis zu stellen. Sechs bis acht Luchse würden derzeit insgesamt in Oberösterreich leben, ein bis zwei davon im Böhmerwald im Mühlviertel. Mittelfristig sollen im Mühlviertel fünf Weibchen ihren Platz finden.

Im Nationalpark Kalkalpen wurden zwei Luchse gewildert. "Der Oberste Gerichtshof hat mit dem Urteil auf Schadenersatz ein klares Signal gesetzt. Nur weil der Luchs in unseren Breiten über lange Zeit nicht präsent war, heißt das nicht, dass er kein Teil unseres Naturerbes ist", sagt der für Naturschutz zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FP). Wie berichtet, muss die Jägerin, die den Luchs gewildert hatte, dem Nationalpark 12.101 Euro bezahlen. Die illegal getöteten Tiere sollen fix nachbesetzt werden. Im Nationalpark Kalkalpen wird Nachschub aus der Schweiz erwartet.

Hauptziel: Bewusstseinsbildung

Das Projekt "Pro Luchs" wurde vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Uni Wien eingereicht. Partner sind das Land, der Naturschutzbund und der Landesjagdverband. "Artenschutz beginnt im Kopf. Bewusstseinsbildung ist deshalb besonders wichtig", sagt Haimbuchner. Dementsprechend soll darauf im Projekt der Fokus gelegt werden. "Wir stehen hinter dem Luchs, aber für manche Jäger ist er leider noch immer ein rotes Tuch", sagte Christopher Böck, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes. Manch Jäger sehe im Luchs einen unerwünschten Konkurrenten. "Wir dürfen die Jäger da nicht alleinlassen, müssen auf ihre Ängste und Sorgen eingehen", fordert Böck. Ein Ansatz wäre, Luchsrisse auf die gesetzlichen Abschussquoten anzurechnen.

Die Naturschutzorganisation WWF begrüßt die Maßnahmen. "Mit dem neuen Projekt setzt Oberösterreich seine Vorreiterrolle für den Schutz der Luchse in Österreich konsequent fort", sagt WWF-Luchsexperte Christian Pichler.

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