Parkverbot am Urfahrmarkt-Gelände ist fix

Von nachrichten.at/Valentina Dirmaier   07.September 2017

Was bereits vermutet wurde, ist nun beschlossen: Parken am Urfahraner-Gelände ist bald Geschichte. Darauf haben sich Bürgermeister Klaus Luger, VP-Vizebürgermeister Bernhard Baier, Verkehrsstadtrat Markus Hein (FP), Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) sowie Lorenz Potocnik (Neos) Platz vor wenigen Minuten im Linzer Rathaus geeingt. 

Parken nur noch bis Urfahrer Markt-Beginn

Das bedeutet konkret, dass die 66.000 Quadratmeter-Fläche nur noch drei Wochen als Parkfläche zur Verfügung steht. Bereits jetzt wird die Parkfläche sukzessive reduziert, das hat aber nichts mit dem Verbot zutun, sondern mit dem Urfahraner Markt, der am 30. September beginnt.

Nach dem Jahrmarkt wird die Fläche gesperrt und für eine Zeit brach liegen. Mit Hinweistafeln soll auf das Verbot hingewiesen werden. Was ebenfalls entschieden wurde: Der Urfahraner Jahrmarkt wird weiterhin auf dieser Fläche veranstaltet. 

 

Dass sich die Politiker gegen die Umwidmung der Fläche entscheiden werden, war bereits beim Rundruf der OÖN (mehr dazu hier)eindeutig.  Gegen diese Variante der Umwidmung haben sich die Mitglieder des Stadtsenats sowie Potocnik entschieden, weil Parken nach dem Urfahranermarkt illegal wäre und eine Umwidmung eineinhalb bis zwei Jahre dauern würde.

Video: Statements aus dem Linzer Rathaus:

 

„Es wäre eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig gewesen. Dieser Prozess dauert mehrere Jahre und es ist nicht klug, den Platz für diese Zeit zu sperren und ihn dann doch wieder für Pendler freizugeben“, sagte Verkehrs-Stadtrat Markus Hein (FP) nach dem Runden Tisch.

Lorenz Potocnik, der ebenfalls am Runden Tisch teilnahm, bezeichnet die Sperre als "glücklichen Unfall". "In Kopenhagen werden seit Jahren jährlich zwei Prozent der Parkplätze an der Oberfläche reduziert um den öffentlichen Raum zurückzugewinnen. In Linz passiert das nun ruckartig."

Wenig Freude bei Wirtschaftslandesrat

Die Entscheidung der Stadt müsse er zur Kenntnis nehmen, aber "aus meiner Sicht wäre es aber notwendig, auch für die Pendler eine Übergangslösung zu schaffen, bei der Parkmöglichkeiten angeboten werden", sagt Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (VP). "Es liegt sehr wohl auch im Interesse der Stadt Linz, den Pendlern das Arbeiten in Linz zu ermöglichen, denn diese sind die dringend benötigten Fachkräfte für die Linzer Betriebe."

Wie es für die Pendler weitergeht

Mit dem Parkverbot fehlen mit einem Schlag 1200 Parkplätze, die von Anrainern und Pendlern genutzt werden. Eine gemeinsame Forderung der Diskutanten: Den öffentlichen Verkehr ausbauen. Hier räumte Bürgermeister Klaus Luger (SP) grobe Versäumnisse ein: "Das Land und die Umlandgemeinden hätten die Möglichkeit gehabt, schon früher darauf zu reagieren. Nun wird ein Teil der Pendler Schwierigkeiten haben."

Dem Parkplatzengpass wollen die Politiker mit dem Ausbau der Öffi-Angebote entgegensteuern: Kurzfristig sollen Bus und Bim-Taktungen  erhöht werden. In weiterer Folge soll der öffentliche Verkehr ausgebaut und Park&Ride Anlagen in den Umlandgemeinden errichtet werden. Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) sprach sich für die Einführung eines Umwelttickets auch für Pendler aus. Bisher können nur Bürger von Linz diese beantragen. 

Maßnahmen für Anrainer

Was die Situation für die Anrainer betrifft, wollen die Politiker vorerst abwarten. „Wir sind darauf vorbereitet. Falls es Konflikte gibt, werden wir sofort Maßnahmen ergreifen“, sagte Luger. 

Für eine Übergangslösung, für die Vizebürgermeister Bernhard Baier plädiert hatte, kam keine Mehrheit zustande. "Leider war keine Übergangslösung möglich.  Aber es ist positiv, dass der Neugestaltung des Urfahraner-Jahrmarktgeländes nichts mehr im Weg steht", sagt Baier. 

Nachnutzung noch nicht geklärt

Was die Nachnutzung betrifft, soll bis zum Jahresende eine eindeutige Rechtsmeinung eingeholt werden: Da sich das Parkareal im Hochwasserschutzgebiet befindet, sind die Möglichkeiten für Nachnutzungsprojekte sehr eingeschränkt. Bürgermeister Luger strebt ein kooperatives Verfahren ein. Vorbild ist die Planung des Wohngebietes auf der ehemaligen Kaserne Ebelsberg. "Wir wollen die Bürger einladen, mitzuwirken."

Im Sommer 2018 soll feststehen, wie es mit dem Gelände weitergeht.