Oberösterreicher des Tages: Fahrradkurier aus Überzeugung

Von Hannah Winkelbauer   23.September 2011

Er hat sich das Krankwerden schon lange abgewöhnt. Als Fahrradkurier kam die Resistenz gegen Wind und Wetter bei Andreas Liska mit den Jahren ganz von selbst. Und bei einem Arbeitstag von 8 bis 18 Uhr legt ein Fahrradbote im Extremfall schon einmal 150 km in nur zehn Stunden zurück.

Der 34-jährige Linzer ist Fahrradkurier-Veteran und einer der Mitorganisatoren der Fahrradkurier-Meisterschaft, die Freitag und Samstag in Linz ausgetragen wird. Liska, der in mehreren Architekturbüros als freier Mitarbeiter tätig ist, ist bereits während seines Architekturstudiums für den Kurier-Dienst gefahren. Jetzt springt er ein, wenn andere krank sind.

Seit 1995 ist Liska im Botendienst tätig. Die schwierigste Aufgabe hatte einmal ein Fitnessstudio für ihn: Da musste er zwei 15 kg Hanteln durch Linz transportieren. „Mit 30 kg im Rucksack fährt es sich dann nicht mehr ganz so leicht“, sagt der Bote. Auch spannend kann es werden: Wenn Juweliere oder medizinische Labors ihre Aufträge vergeben, bleibt an einem Fahrradkurier viel Verantwortung hängen. Bis jetzt ist aber noch keine Fuhr zu Schaden gekommen.

Auch privat ist Liska in der Stadt nur mit dem Rad unterwegs. Für ihn ist das Fahrrad „kein Sportgerät, sondern Fortbewegungsmittel“. Passend zur Mobilitätswoche sagt er: „In der Stadt ist das Auto als Fortbewegungsmittel absurd, mit dem Rad ist man genauso schnell, wenn nicht schneller!“ Außerdem koste das Auto Geld und Nerven, sagt Liska. Auch Bequemlichkeitsargumente lässt der sportliche Kurier nicht gelten, denn: „Es ist immer nur eine Frage der Ausrüstung!“