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Neue Gedenktafel für jüdische NS-Opfer in Linz

Von Alfons Krieglsteiner, 09. November 2018, 00:04 Uhr
Neue Gedenktafel für jüdische NS-Opfer in Linz
Berührende Gedenkstunde an die Schrecken der Pogromnacht 1938 in der Synagoge in Linz Bild: Land OÖ/Schauer

LINZ. Sie wurde bei Gedenkstunde an die Pogromnacht 1938 enthüllt.

Es war der Schlussakt der Gedenkstunde an die Schrecken der Reichspogromnacht: Vertreter von Politik und Kirche zogen Mittwochabend in der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde in Linz den Gebetsschal, den "Talit", von der neuen Gedenktafel an der Wand des Durchgangs, der vom Gebetsraum ins Freie führt. Sie enthüllten die Namen von weiteren 43 jüdischen Linzern, die zwischen 1938 und 1945 dem NS-Terror zum Opfer fielen.

Schon 2010 war auf der Wand gegenüber eine Steintafel mit 237 Namen von ermordeten Linzer Juden enthüllt worden.

Im Beisein von Landeshauptmann Thomas Stelzer, Diözesanbischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner gestaltete die Theologin und Historikerin Verena Wagner den beklemmenden Höhepunkt der Gedenkveranstaltung. In ihrer Lesung aus ihrem jüngst erschienenen Buch "Linz 1918/1938: Jüdische Biographien" ließ sie jüdische Zeitzeugen der Reichspogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 zu Wort kommen: erschütternde Schilderungen von Todesangst, Demütigungen, johlendem Mob, verwehrter Hilfe in jener Nacht, in der auch die Linzer Synagoge in der Bethlehemstraße in Brand gesteckt wurde.

Wagner hat mehr als 20 Jahre die jüdische Lokalgeschichte von Linz erforscht. Ihr ist es zu danken, dass die Schicksale der 43 auf der neuen Gedenktafel verzeichneten Menschen ans Licht kamen. Die Verlesung am Mittwochabend war eingebettet in Trauergebete ("Kaddish"), vorgetragen von Kantor Ville Lignell. Nun ist die Liste fast vollzählig. Nur ein Name wird nachgetragen: Babette Hirschfeld, Mutter des damaligen Leiters der Israelitischen Kultusgemeinde. Ihr Sohn Max konnte sich in die USA retten, sie wurde ermordet.

"Die Erinnerung wachhalten"

80 Jahre sind seit den Exzessen der Reichspogromnacht vergangen. Es gibt kaum noch Zeitzeugen, "und es wird immer schwieriger, den Menschen die Geschichte näherzubringen", sagte Charlotte Herman, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz. Doch die Erinnerung müsse wachgehalten werden. "Denn leider müssen wir feststellen, dass antisemitische Tendenzen wieder offen ausgelebt werden", sagt Herman im OÖN-Gespräch.

Auch in Linz. Dort haben sich am Sonntag Unbekannte am Eingangstor des jüdischen Friedhofs zu schaffen gemacht. "Betreten verboten" steht auf einer Tafel. Sie haben etwas dazugeschrieben: "Zyklon B".

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