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Nationalpark will Luchse aus Slowenien

Von Hannes Fehringer   11.November 2015

Die in anderen Regionen Europas gefangenen Wildtiere sollen den bedrohten Bestand retten, nachdem ein Luchs illegal von einer Jägerin erlegt worden und drei weitere Raubkatzen von der Bildfläche vor den Fotofallen völlig verschwunden sind.

Laut Nationalparkdirektor Erich Mayrhofer besteht in der Lenkungsgruppe "Luka", der neben Wildbiologen auch Vertreter der Jägerschaft angehören, der Grundsatz, dass verschollene Tiere nachbesetzt werden. Ermittlungen der Polizei, wonach drei weitere Luchse gewildert worden seien, gehen weiter.

Dringend benötigt werden männliche Tiere, denn derzeit gibt es im Nationalpark keinen einzigen Kuder mehr, der Nachwuchs zeugen könnte. Mayerhofers Blick richtet sich nur aufs Erste in die Schweizer Bergwelt, wo bisher die Luchse für den Nationalpark Kalkalpen gefangen wurden. "Wenn wir Tiere aus der Schweiz bekommen können, nehmen wir sie natürlich", sagt Mayrhofer. Kontakte werden unterdessen aber auch zu Wildnisgebieten in Slowenien, Bulgarien und Rumänien geknüpft. Kuder aus diesen Gebieten wären eine ideale Blutauffrischung für die kleine Population in den Kalkalpen, die nach einigen Generationen nicht in einer Inzucht zusammenbrechen soll.

Damit auch in späteren Jahren wieder Raubkatzen mit den Pinselohren durch die Wälder des Nationalparks streifen, strebt Mayrhofer die Ansiedelung von drei Luchsen an, idealerweise noch vor der "Ranzzeit" im kommenden März. "Zumindest einen Luchs müssen wir aber vor diesem Paarungszeitraum auswildern", sagt der Nationalparkdirektor. Ob das Vorhaben gelingt, entscheidet vor allem die Natur: Es hängt auch sehr von der Witterung im Winter ab, ob ein Kuder in die Falle geht.

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