Nationalpark Kalkalpen: Steirer wird neuer Chef
Nach dem Hearing entschied die Jury einhellig für den Geschäftsführer des Naturparks Sölktäler, Volkhard Maier.
Wer folgt auf Erich Mayrhofer als Direktor des Nationalparks Kalkalpen? Bei der 20-Jahr-Jubiläumsfeier des Nationalparks war das eines der Hauptgesprächsthemen. Eine Antwort gab es nicht - außer dass ein externer Bewerber das Rennen gemacht habe.
Wie die OÖNachrichten jetzt aus verlässlichen Quellen erfahren haben, handelt es sich dabei um Volkhard Maier, der derzeit Direktor des Naturparks Sölktäler in der Steiermark ist.
Maier wurde nach dem Hearing im Juli von der Jury aus Behördenvertretern der Landesregierung an die erste Stelle für die Nachfolge von Nationalparkdirektor Mayrhofer gereiht, der mit Jahresende in Pension geht. Die Vorstellung des Diplomingenieurs der Forstwirtschaft, der seinen akademischen Grad an der Universität für Bodenkultur in Wien erwarb, soll so brillant gewesen sein, dass es an seiner Berufung keinen Zweifel mehr gebe, wurde den OÖNachrichten aus der Jury erzählt.
Dienstvertrag ist noch keiner unterschrieben, die Bestellung des neuen Direktors des Nationalparkes Kalkalpen formell noch nicht fixiert. "Jetzt geht es um die Feinabstimmung und die Klärung von ein paar Details", bestätigt der Bürgermeister von Steinbach an der Steyr und regionale Landtagsabgeordnete Christian Dörfel (VP), die Informationen. Zumal die OÖN über den Ausgang der Personalentscheidung schon zuvor Kenntnis hatten, hielt die dritte Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer (SP) Naturschutzlandesrat Manfred Haimbuchner (FP) zugute, dass nicht, wie vielleicht mancher geargwöhnt hatte, ein blauer Parteigänger auf den Posten gesetzt worden sei: "Das Verfahren ist objektiv abgelaufen, weshalb der neue Nationalparkdirektor meinen Vertrauensvorschuss hat."
Das letzte gewichtige Wort sprechen Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (VP) als Eigentümervertreter der Nationalpark-Gesellschaft. Einen Anlass, dass die beiden das Votum der Jury umstoßen sollten, der auch ein Personalberater angehörte, sieht niemand.
Bei den regionalen Naturschutzgruppen herrscht allenfalls ein Hauch von Bitterkeit, dass keiner der Lokalmatadoren aus Mayrhofers Mitarbeiterstab den Sprung auf den Chefsessel schaffte. Trostpflaster bleibt, dass es der Mediensprecher des Nationalparkes Kalkalpen Franz Sieghartsleitner unter den 37 Bewerbern immerhin ins Finale der letzten drei Kandidaten geschafft hat. "Er hat sich beachtlich geschlagen und wäre ebenso für den Posten befähigt", sagte ein Insider den OÖN.
Maier, der in Montenegro urlaubt, wollte sich noch nicht zu seinem neuen Job äußern: "Es ist ja noch nichts fix. Ich bemühe mich jetzt dann, meine Arbeit im Naturpark Sölktäler gut zu Ende zu bringen und zu übergeben."
Der Scheidende
Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer nahm Erich Mayrhofer als Krisenfeuerwehrmann von seinem Büro mit in den vor 20 Jahren gegründeten Nationalpark Kalkalpen. In den ersten Jahren galt es, Vorbehalte von Grundeigentümern mit Überzeugungsarbeit aus der Welt zu schaffen. Mayrhofer gelang es, weil er auf Vertragsnaturschutz mit Entschädigungen setzte. Darüber hinaus vernetzte er die Kalkalpen mit den großen Nationalparks der Welt, was sich zuletzt mit der Ausrufung der Buchenurwälder im Nationalpark Kalkalpen als UNESCO-Weltnaturerbe lohnte. Ein Herzensanliegen Mayrhofers muss dessen Nachfolger umsetzen: Die Erweiterung des Nationalparks, wie es das Gesetz vorschreibt.
Na das sind ja die besten Voraussetzungen dafür, dass ein Steirer es schaffen wird den NP Kalkalpen mit dem NP Gesäuse zu verbinden. Dann bleibt in der Pyhrn-Priel Region wenigstens irgendein Fleckerl noch frei, was die Bevölkerung noch nutzen und somit davon leben kann. Sonst wird auch diese Region noch ausgedünnt und die Leute siedeln ab und dann hilft die schöne Landschaft auch nichts wenn diese niemand mehr pflegt und bewirtschaftet. Denn nur durch die Bewirtschaftung der letzten 200 Jahre sieht die Kulturlandschaft so aus wie jetzt, würde alles NP sein wäre alles zugewachsen und es wäre eine große Waldfläche.
Ganz ohne Sudern geht es wohl nicht. Gut dass sich vor 20 Jahren die Suderer und Verhinderer nicht durchgesetzt hätte. Heute ist der Nationalpark ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor in der Region und trägt indirekt dazu bei, dass es überhaupt möglich ist, die schöne Kulturlandschaft zu betreiben.
Dein Nickname verspricht ja vieles ) aber jetzt im Ernst: ich finde den NP Kalkalpen so wie er ist wirklich eine gute Sache, aber die ganze Region zum NP zu machen, finde ich eben nicht gut. Durch den Zusammenschluss mit dem NP Gesäuse entsteht dann wirklich ein ordentlich großer NP wo schützenwertes daheim ist. Aber die, die hier wohnen und leben können nicht alle vom NP leben und daher benötigen wir in der Region auch andere Flächen um dort etwas zu machen bzw. mit denen wir ein Geld verdienen können. Wenn du hier lebst wirst du das hoffentlich ähnlich sehen, wenn du aus dem Ballungsraum bist, verstehe ich deine Forderung, den du musst ja nicht davon leben. Ich brauche auch keine neue Donaubrücke in Linz, ist mir doch egal wenn die Leute jeden Tag Stunden im Stau verbringen, müssens halt alle im Mühlviertel zuhause bleiben und sich dort eine Arbeit suchen, aber was gibt es schon im Mühlviertel ), also immer ganz so einfach ist das nicht, uns nur als Suderer hinzustellen.
Die 'dicht' besiedelten Talböden werden ohnehin nicht eingebunden.
Rund um den Glockner verhungern die Leut auch nicht ...
Tut mir leid, wenn es falsch rübergekommen ist. Ich möchte nicht als Suderer pauschalieren. Aber es gibt auf beiden Seiten Extremansichten, wo man sich eher an den Kopf schlägt.
Als Nationalpark kann ohnehin nur schützenswertes Gebiet gewidmet werden, um die bewohnten Gebiete braucht sich also keiner sorgen. Ich denke, die vor ein paar Tagen dargestellten Ansichten haben das recht gut gezeigt und die Linie von Mayrhofer war eine sehr vernünftige und entsprachen nicht dem, was bestimmte einzelne Personen seit Jahren sich lautstark wünschen und damit eher Ängste vor einem Nationalpark schüren.
Beachten sollte man auch, dass es nicht nur zwei Meinungen pro/kontra gibt, sondern eine sehr breit gewordene zufriedene Mitte. Das war nicht immer so, ich erinnere mich noch an die Anfänge vor 20 Jahren, als einzelne Gruppieren in der Bevölkerung so taten, als ob mit dem Nationalpark der Niedergang jedweden Wohn- und (land- und forstwirtschaftlichen) Arbeitsraums verbunden wäre.
Ich glaub das ist das erste Mal, dass zu diesem Thema zwei ganz normal miteinander kommunizieren können. Ich stimme dir voll und ganz zu, die Extrempositionen sind komplett falsch und schaffen nur böses Blut. Wie immer im Leben, sollte alles eine gesunde Mischung haben.