Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    ANMELDUNG
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.
    '
gemerkt
merken
teilen

Närrische Schlachtrufe hallen durchs Land

Von Renate Schiesser, 09. Februar 2012, 00:04 Uhr
»BaHa BaHa!« hieß es im Vorjahr auch für den Bad Haller Prinz Franz IV., den Herren der Dächer, Franz Hagendorfer. Bild: privat

OBERÖSTERREICH. Fufu-Mumu, Fagiti Hurra, Müh-Müh. So und so ähnlich schallt es in diesen Tagen durchs Land. Das bedeutet nicht, dass die Oberösterreicher ihre Muttersprache verlieren. Es bedeutet nur eines: Die Narren sind los!

Die fünfte Jahreszeit, die Zeit der Narren, ist anders. Das wirkt sich auch auf die Sprache aus. Ein saloppes „Servus“ tut es nicht für einen echten Faschingsnarren. Ein echter Faschingsnarr weiß, wie er zu grüßen hat. Für Außenstehende kann das allerdings manchmal verwirrend sein.

Das Kirchdorfer „Kiri Kiri – Hei“, das Vorchdorfer „Vori Dori“, das Bad Haller „BaHa BaHa!“, das „Eber Eber – Hoi“ von Linz-Ebelsberg-Kleinmünchen oder das Sattledter „Salei“: All das lässt sich noch verhältnismäßig einfach nachvollziehen. Bei manch anderem Faschingsruf wird es da schon schwieriger.

Kein Ruf ohne Hintergrund

„Fufu-Mumu!“ rufen etwa die Ernsthofener Narren an der Grenze zu Niederösterreich im Faschingstreiben zu uns herüber. Und lachen ein bisserl schelmisch, werden sie nach dem Grund gefragt. Erraten ist Nichteingeweihten fast unmöglich, deshalb hilft Karnevalspräsident Fred Eglseer: Fußball- und Musikverein waren Gründer des gemeinsamen Karnevalsvereins. „’Fu Mu!’ wär’ einfach zu kurz gewesen. Also ist es ‘Fufu-Mumu!’ geworden.“

Das Eferdinger „Wü Mau!“ dagegen ist Ergebnis eines „Gesprächs beim Wirten zu fortgeschrittener Stunde“, sagt der Zeremonienmeister der Eferdinger Gaukler, Wolfgang Boldog, mit einem Lachen. Hat jedoch einen tiefen Sinn: „Wü Mau“ ist die Dialektform von „Wilder Mann“. Und der hat in grauer Vorzeit die Eferdinger aus arger Bedrängnis gerettet. Dafür haben sie ihn nicht nur als Träger des Stadtwappens, sondern vor 23 Jahren auch im Schlachtruf der Gaukler verewigt.

Auch wenn es „Müh-Müh!“ durch die Perger Straßen schallt, ist das kein Sprachfehler. Es heißt auch nicht „Mühlviertel-Mühlviertel“, wie leicht fälschlich interpretiert werden könnte. Immerhin ist das Mühlviertel mehr als Perg. Perg ist jedoch Ursprung der Mühlsteinproduktion. Von hier wurden einst Mühlen in ganz Österreich beliefert. Ein guter Grundstein auch für einen ordentlichen Faschingsruf, findet Josef Irsiegler von der Faschingsgilde Perg.

Zungenbruchgefahr

Den Timelkamer Narren waren solche Schlachtrufe zu wenig. Und zu einfach. Sie haben eine kleine Herausforderung geschaffen. Zumindest für Ungeübte: Bei „Fagiti Hurra! Fagiti Hurra! Fagiti gib Gas!“ besteht Zungenbruchgefahr. Nicht aber für Adalbert Zwölfer. „Ich hab das schon tausende Male gesagt – und meine Zunge ist nicht gebrochen“, versichert der Landespräsident der Faschingsgilden und ehemalige Präsident der Faschingsgilde Timelkam, die übrigens mit ihrem Namen das „Fagiti“ beigesteuert hat. Andrea Euler nähert sich diesem Zungenbrecher eher auf der theoretischen als der praktischen Ebene. Woher diese Rufe stammen, lasse sich aber nur vermuten, sagt die Leiterin der Abteilung Volkskultur der OÖ. Landesmuseen. Möglicherweise von deutschen Karnevalsveranstaltungen abgekupfert wie Elferrat und Gardemädchen.

Bis zu einer gesicherten Herkunftsanalyse kann weiter trainiert werden: „Fagiti Hurra! Fagiti...“

 

So bunt wird der Fasching: Sitzungen im ganzen Land

Quer durchs Land wird in diesen Tagen der Fasching, die fünfte Jahreszeit, gebührend gefeiert.

In Marchtrenk mit einer Faschingssitzung: heute, Donnerstag, sowie Freitag und Samstag, jeweils 20 Uhr.

Der Pensionistenverband Traun organisiert heute, 9. Februar, und Samstag, 11. 2., jeweils ab 14 Uhr eine Faschingssitzung im Pfarrsaal Oedt, im Randweg – mit Sketches, Ballet, Parodien und Gesang.

Weithin bekannt sind die Sitzungen der Eberschwanger Faschingsgilde: Freitag und Samstag, 11. 2. sowie Samstag, 18. 2., jeweils 20 Uhr, Gasthaus Würzl.
Bekannt ist auch das Oberkappler Narrenkastl: 10., 11., 17. und 18. Februar jeweils 20 Uhr.

In Bad Hall lädt der BHCC zu seinen Sitzungen. Ab Freitag in der Jahn-Turnhalle, Beginn ist um 20 Uhr. Weitere Sitzungstermine: Samstag 20 Uhr, Sonntag 18 Uhr, Donnerstag, 16. 2., 20 Uhr, Freitag, 17. 2., 20 Uhr. Am Samstag, 18. Februar mit anschließendem Hofball, 19 Uhr, am Sonntag, 19. 2. 18 Uhr, Montag, 20. 2., 20 Uhr.

Der Karneval in Stadt Haag in Niederösterreich ist eröffnet. Weitere Sitzungen in der Mostviertelhalle am 10., 11., 17. und 18. Februar, jeweils 19.30 Uhr.
Bezirksfaschingsshow des Faschingsvereins Frankenburg am Freitag, 17., und Samstag, 18. 2., jeweils 20 Uhr im Kulturzentrum Frankenburg (Restkarten: Tel. 0699 / 11718787).

Am Donnerstag, 16. 2., 19.30 Uhr, findet außerdem die Faschingssitzung in der Reindlmühl bei Altmünster statt.

Die Ebelsberger Faschingsgilde lädt am Samstag, 18. 2., zu ihrem Hofball ins Gasthaus Strauss in Ansfelden.

mehr aus Oberösterreich

Rodung für Betriebsgebiet Ohlsdorf nicht ordnungsgemäß

"Schule unterm Schattenbaum": Wenn Erwachsene schreiben und lesen lernen

Linzerin seit 2 Monaten vermisst: "Wir haben keine Hoffnung mehr, dass sie zurückkommt"

Weihnachtliche Gala hilft Landsleuten in Not

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung
Aktuelle Meldungen