Nach vier Tagen fanden Retter alten Mann in Auwald
NEUKIRCHEN/VÖCKLA. Vier Tage lang war Ludwig Sch. (80) wie vom Erdboden verschwunden. Dass der Altenheimbewohner doch noch entdeckt wurde, grenzt an ein Wunder.
„Wir sind überglücklich, dass unser groß angelegter Einsatz doch noch zum Erfolg geführt hat“, sagt Feuerwehrkommandant Erwin Lacher zu den OÖN. 650 Helfer, darunter auch Hundestaffeln des Roten Kreuzes, waren an der Suchaktion beteiligt. Leicht unterkühlt aber unverletzt kauerte der geistig verwirrte Rentner in einer Mulde im Auwald, zirka zwei Kilometer vom Seniorenheim entfernt. Von dort hatte er sich am Mittwochnachmittag aus dem Staub gemacht. Noch am selben Tag begaben sich Einsatzkräfte der örtlichen Feuerwehren auf die Suche. Von dem Vater dreier erwachsener Töchter fehlte aber jede Spur. Der Einsatz wurde zum Wettlauf mit der Zeit. Weil der Mann nur spärlich bekleidet war, musste mit dem Allerschlimmsten gerechnet werden. Kommandant Lacher gab die Hoffnung nie auf. Drei Tage lang durchkämmten er und seine Kameraden jeden Winkel im näheren Umkreis von Neukirchen. Am Samstag plante das Bezirkskommando eine große Feuerwehrübung in Frankenburg: „Nach einer Kommandobesprechung waren wir uns einig, die Übung abzusagen und am Samstag gemeinsam nach dem Vermissten zu suchen“, so Lacher. Aus dem Übungsziel, der Suche nach einer vermissten Person, wurde plötzlich Ernst. Am Samstag um 7.30 Uhr wurden die Helfer in einzelne Sektoren aufgeteilt. Auch Rettungshundestaffeln waren an dem Einsatz beteiligt.
Kurz nach 10 Uhr war es dann so weit. Eine Suchhundestaffel des Roten Kreuzes stieß in einem Auwald auf den vermissten Pensionisten. „Wo sich der Mann fast vier Tage lang versteckt hielt, ist uns ein Rätsel.“ Sein guter Allgemeinzustand deutete darauf hin, dass er vor seinem Auffinden einen Unterschlupf gehabt hatte.
Bei Eintreffen seiner Retter war Ludwig Sch. nicht ansprechbar. Die Regennacht auf Sonntag hätte er im Freien kaum überlebt.
In Zeiten, wo sich alles anscheinend nur um's Geld dreht, kommt die positive Meldung vom Auffinden des alten Mannes. Ein alter Mann, der für die Gesellschaft keinen offensichtlichen "Wert" hat, wird mit großem Aufwand gesucht. Über 600 Freiwillige beteiligen sich an der Suche und geben auch nach drei erfolglosen Tagen nicht auf.
Herzlichen Glückwunsch und allergrößten Respekt vor allen Einsatzleitern und Beteiligten.
Das Gute in der Welt gibt es doch noch!
glücklicher Ausgang eines völligen Versagens des Heimes. Die Aufsichtspflicht über die anvertrauten Senioren wurde sträflich vernachlässigt, da der Herr schon öfters "ausgebrochen" war. Daraus kann jetzt kein Sieg gemacht werden. !!!
hat sich gute Vorschläge, über die sich die Heimleitung, die nur über äußerst knappes Personal verfügt, sehr freuen wird. Vielleicht hat sie da sogar einen Freiwilligen gefunden, der den alten Mann künftig bewacht.
So einen Kommentar kann nur jemand schreiben der von der Situation in Altersheimen keine Ahnung hat; um ein "entlaufen" hundertprozentig verhindern zu können, müsste der Mann fixiert werden und dass ist verboten. Alternative: es ist so viel Personal vor Ort dass der Mann ständig überwacht werden kann. Auch bei größter Achtsamkeit kann es passieren dass sich ein Heimbewohner umbemerkt aus dem Heim entfernt. Oft kennt man die Wege dieser Menschen und es geling sie so zu finden.
Vieleicht sollte der Schreiber dieses Kommentars einmal einige Tage ehrenamtlich in einen Altersheim helfen um sich selbst ein Bild von den Arbeitsbedingungen zu machen.
Ich bin mir sicher, dass in der Pflege mehr Selbstausbeutung als in (fast) allen anderen Berufen betrieben wird.