Nach Unfalltragödie trauert Heiligenberg um 17-jährigen Lehrling
HEILIGENBERG/PEUERBACH. Junger Bursch lag stundenlang tot in Bachbett, bevor er von seiner Mutter gefunden wurde, die verzweifelt nach ihm gesucht hatte.
Die Erschütterung ist Bruno Mallinger noch anzumerken. Der Zugskommandant der Feuerwehr Peuerbach musste mit seinen Kameraden den Leichnam des 17-jährigen Lehrlings Philipp P. in einem ausgetrockneten Bachbett bergen: "Ich habe für diesen Einsatz nur erfahrene Feuerwehrmänner mitgenommen, weil ich weiß, wie belastend solche Momente sind", sagt Mallinger.
P. war, wie berichtet, Freitag früh auf dem Weg zur Arbeit mit seinem Moped von der Fahrbahn abgekommen. Er hatte keine Überlebenschance. Bei seinem Sturz ins Bachbett landete er mit dem Kopf auf einem Stein und dürfte auf der Stelle tot gewesen sein.
Ebenso tragisch sind die Umstände, die zu seiner Auffindung geführt haben. Am Nachmittag wurde die Mutter des Burschen stutzig, weil ihr Sohn entgegen seinen Gepflogenheiten nach der Arbeit nicht auftauchte. Sie begann, ihr Kind zu suchen. Mit Philipps Stiefvater suchte sie die Strecke zur Arbeit ab. Seit 1. August war der Bursch als Lehrling in der Landmaschinenfabrik Pühringer beschäftigt. Warum man in der Firma nicht misstrauisch wurde, als der 17-Jährige ausblieb, konnte Philipps Chef gestern nicht erklären: "Ich muss erst prüfen lassen, warum nicht reagiert wurde", sagte Alois Pühringer.
Manfred Haslehner (VP), Bürgermeister von Philipps Heimatgemeinde Heiligenberg, beschreibt den Verunglückten als fleißig und hilfsbereit: "Er hat auch zu Hause in der Landwirtschaft brav mitgeholfen." Philipps Leidenschaft gehörte seinem "Gatschhupfer", einem geländetauglichen Moped. Die Parte zeigt ein Bild mit dem Sturzhelm tragenden Burschen auf seinem geliebten Zweirad. "Und wir dachten, wir hätten noch so viel Zeit", schrieb die Familie zum Abschied.
Die Hinterbliebenen werden von einem Kriseninterventionsteam betreut. Philipp wird am Samstag um 10 Uhr in der Pfarrkirche Heiligenberg verabschiedet. (fam)
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