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Nach Tod durch Kugelbombe: Feuerwerksverkäufer stellte sich der Polizei

Von Thomas Streif, 05. Jänner 2019, 09:32 Uhr
Tragödie in der Silvesternacht: Junger Innviertler von Kugelbombe getötet
Der Schauplatz der furchtbaren Silvester-Tragödie Bild: Scharinger

EBERSCHWANG/LINZ. Eine neue Wende gibt es nach dem tragischen Tod des 17-jährigen David M., der in der Silvesternacht beim Versuch eine Kugelbombe zu zünden getötet wurde. Ein 54-Jähriger Feuerwerkshändler aus dem Großraum Linz stellte sich der Polizei. Er gestand, die Kugelbomben unerlaubterweise an den Jugendlichen verkauft zu haben.

„Im Zuge der Befragungen im Umfeld des Verstorbenen hat sich der Verdacht ergeben, dass die Kugelbomben von einem 54-jährigen Feuerwerkshändler aus dem Großraum Linz verkauft worden sein könnten“, sagt Alois Ebner, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Ried. Nachdem die Verdachtsmomente immer konkreter wurden, habe sich der Verdächtige schließlich bei einer Polizeiinspektion in der Nähe seines Heimatortes gestellt. „Noch am selben Tag wurde der Mann von Beamten der Polizeiinspektion Eberschwang einvernommen. Er hat ein Geständnis abgelegt“, sagt Ebner im OÖN-Gespräch.

Ermittlungen wegen grob fahrlässiger Tötung

Es handle sich dabei um einen lizensierten Händler, der legale Produkte verkauft. Der Mann sei in den vergangenen Jahren regelmäßig vor Silvester in Eberschwang gewesen, um dort seine Produkte zu verkaufen. „Allerdings waren dort grundsätzlich nur Feuerwerkskörper der Kategorien F1 und F2 zu erwerben gewesen. Nach unserem Ermittlungsstand dürfte der Verdächtigte, gegen den ein Ermittlungsverfahren wegen grob fahrlässiger Tötung eingeleitet wurde, für den verunglückten Jugendlichen aber eine Ausnahme gemacht haben und diesem insgesamt sieben Kugelbomben der Kategorie F4 besorgt und verkauft haben“, sagt Ebner. Der Jugendliche dürfte sich die gefährlichen Feuerwerkskörper aus einem Katalog ausgesucht haben.

Der Erwerb von Feuerwerkskörpern der Kategorie F4 ist nur mit einem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft und einer speziellen Ausbildung im Umgang mit pyrotechnischen Gegenständen zulässig.

Den Ermittlungen zufolge dürfte der Durchmesser von sechs der „F4-Kugelbomben“, die von den Jugendlichen zu Silvester gezündet wurden, rund zehn Zentimeter betragen haben. Beim Versuch die größte der Kugelbomben mit einem Durchmesser von 15 Zentimeter zu zünden sei es schließlich zu der furchtbaren Katastrophe gekommen, so Ebner.

„Der Verdächtige hat bei der Befragung ein Geständnis abgelegt. Er hat angegeben, dass ihm sein Fehlverhalten bewusst gewesen sei, er dem Jugendlichen aber einen Gefallen tun wollte“, sagt Ebner. Die gefährlichen Kugelbomben dürften kurz vor Silvester nach Eberschwang geliefert worden sein. Dem 54-Jährigen drohen bei einer Verurteilung wegen grob fahrlässiger Tötung bis zu drei Jahre Haft.

Gutachten liegt vor

Außerdem liegt das Gutachten, wie es am Silvesterabend gegen Mitternacht in Eberschwang, Bezirk Ried, zu der Katastrophe gekommen ist, seit gestern Abend vor. Demnach hat sich der bisherige Verdacht bestätigt. Als der 17-Jährige versuchte die Kugelbombe ein zweites Mal zu zünden, ist diese mit einer enorm hohen Geschwindigkeit aus der selbst gebauten Abschussvorrichtung in die Höhe geschossen. Der beliebte Schüler starb kurze Zeit später an seinen schweren Kopfverletzungen. Er wurde nur 17 Jahre alt. 

Riesengroß war die Anteilnahme gestern Nachmittag bei der Beerdigung des HTL-Schülers in seiner Heimatgemeinde Eberschwang. David M. wäre am Tag seiner Beerdigung 18 Jahre alt geworden.

Video: Das sind die Details aus dem Gutachten

 

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