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Mühlviertler wurde aus Haft in Thailand entlassen: "Dominik darf endlich heim"

Von Valentina Dirmaier, 27. Juli 2016, 00:04 Uhr
Mühlviertler wurde aus Haft in Thailand entlassen: "Dominik darf endlich heim"
Bangkok hätte die vorletzte Station auf der Weltreise von Dominik Poißl aus Freistadt werden sollen. Bild: EPA

FREISTADT, BANGKOK. Der Freistädter (26) wurde am 22. Jänner festgenommen, seit gestern ist er in Freiheit.

"Es ist der schönste Tag in unserem Leben." Die Freude von Ulrike und Clemens Poißl aus Freistadt ist enorm. Denn ihr Sohn Dominik darf - wie berichtet - nach Hause. Seit Jänner ist er wegen dem Vorwurf der Geldwäsche in Thailand festgehalten worden. Seit der gestrigen Urteilsverkündung ist er ein freier Mann. Doch der Reihe nach.

Es war der 1. Juli 2015. Dominik Poißl, 25 Jahre alt, aus Freistadt machte sich auf dem Weg nach Amerika. New York war die erste Station der etwa zehnmonatigen Weltreise. San Francisco, Hawaii, Australien, Indien und auch Thailand besuchte der junge Konditormeister während seiner Auszeit. Doch in der Millionenmetropole Bangkok endete der Trip des Mühlviertlers Ende Jänner abrupt.

Falschgeld durch Kartenspiel

Der junge Konditormeister wollte in Bangkok mit Geld, das er beim Kartenspielen gewonnen hat, ein Moped erwerben. Weil er es sich anders überlegte, ging er am nächsten Tag noch einmal zur Verkäuferin und verlangte die Summe der Anzahlung zurück. Dabei soll ihm die Frau gefälschte Banknoten gegeben haben.

Dominik brachte die "Blüten" unwissentlich auf eine Bank in Bangkok, erzählte sein Vater Clemens Poißl den OÖNachrichten in einem Interview. Das Falschgeld wurde schließlich von den Behörden konfisziert. Dem Freistädter wurde vorgeworfen, gefälschte Banknoten in Umlauf bringen zu wollen. Er wurde sofort verhaftet.

Damit begann ein sechsmonatiges Drama für die Konditorenfamilie aus Freistadt.

Kaum Kontakt zum eigenen Kind und die Unwissenheit, was denn nun wirklich vorgefallen war, ließ die Eltern beinahe verzweifeln. Im Februar überwiesen sie eine Kaution in Höhe von 8000 Euro, damit Dominik bis zum Prozessbeginn aus der Untersuchungshaft entlassen wird.

Dann erneut ein Rückschlag. Der Antrag wurde abgewiesen. Der Grund war Fluchtgefahr.

Ende April aus Haft entlassen

Ende April. Die erste positive Meldung für die Eltern: Die Sicherheitsleistung wurde von den Behörden angenommen, Dominik durfte das Gefängnis nach drei Monaten verlassen, wurde jedoch bis zur Hauptverhandlung, die mit 20. Juni festgesetzt war, unter Hausarrest gestellt.

Zum Prozesstag am 20. Juni reisten seine Eltern und sogar Freunde nach Bangkok. Vergebens. Die Verhandlung wurde auf Juli vertagt. "Wir waren insgesamt drei Mal in Thailand. Aber wir waren wirklich sehr gut aufgehoben", sagt Mama Ulrike.

Gestern, am 26. Juli, nahm das monatelange Verfahren ein gutes Ende. Der inzwischen 26-Jährige, dem fünf Jahre Haft gedroht hätten, wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. "Wir sind überglücklich, dass Dominik endlich wieder heim darf", freut sich Ulrike Poißl. Und mit ihr auch viele Freunde von Dominik sowie die Vizebürgermeisterin von Freistadt, Elisabeth Paruta-Teufer.

"Es war eine sehr schlimme Geschichte. Ich kenne die Familie sehr gut. Dominik ist ein gewissenhafter, umgänglicher und netter Mann", sagt die Politikerin und verspricht: "Wenn Dominik zurückkehrt, wird es ein Fest geben." Dann. In ein bis zwei Wochen.

 

Interview mit Peter Guschelbauer, Sprecher des Außenministeriums

Über die Heimreise, die Zusammenarbeit mit den Behörden in Bangkok und die Umstände der Verhaftung.

1. Herr Poißl wurde gestern zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Wann darf er heim?

Wir rechnen damit, dass Herr Poißl relativ rasch in die Heimat zurückkehren wird. Derzeit werden noch alle Formalitäten geklärt, und wir müssen die schriftliche Urteilsausfertigung noch abwarten. Das wird noch etwa ein bis zwei Wochen dauern.

2. Von wem wird der Mühlviertler bis zur Ausreise aus Thailand unterstützt?

Bei der Organisation der Heimreise hilft die österreichische Botschaft in Thailand, die auch das Gerichtsverfahren begleitet und Haftbesuche durchgeführt hat. Zudem hat das Außenministerium einen Anwalt, der Bezug zur lokalen Botschaft hat, vermittelt.

3. Hat das Verfahren für Herrn Poißl ein Nachspiel in Thailand?

Was die thailändische Behörde im Zuge der Ausreise beschließt, ist noch nicht bekannt. In solchen Fällen wird oft eine Abschiebung durchgeführt.

4. Wie kooperativ waren die thailändischen Behörden während des Verfahrens?

Das war ein ganz normales Gerichtsverfahren, weder ungewöhnlich lange oder schnell. Mehr können wir nicht sagen.

5. Gibt es Indizien, dass Herr Poißl Opfer einer Fälscher-Bande wurde?

In dieser Angelegenheit sind wir an den Datenschutz gebunden.

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