Mr. Logistik

Von Sigrid Brandstätter   13.Juni 2018

Beim ersten Logistiktag in Oberösterreich vor 25 Jahren im Linzer Schloss lauschten 80 Zuhörer den Vortragenden. Inzwischen dauert der Logistiktag zwei Tage mit Dutzenden Vortragenden, einer Ausstellung samt Galaabend.

Gestern – beim Blick in die Zukunft – waren 520 Teilnehmer dabei. Für heute beim Blick auf gute Praxisbeispiele sind mehr als 900 Teilnehmer im Linzer Design Center angekündigt.

Herz und Hirn der Veranstaltung ist Franz Staberhofer. Der Logistikexperte kam 2001 an die Fachhochschule in Steyr. Er nahm den Verein unter seine Fittiche und benannte ihn in Verein Netzwerk Logistik um und veränderte den Ansatz. Er hob die Bedeutung der Logistik aus dem Zusammenhang mit Lager und Transport auf eine breitere Ebene.

Logistik wird von den Unternehmen längst nicht nur als Kostenfaktor, sondern als kritischer Erfolgsfaktor gesehen. Mit diesem ganzheitlichen Zugang ist Staberhofer wie ein Wanderprediger in den Firmen und bei Institutionen unterwegs. Längst treten Mitglieder der Landesregierung auf und nennen die Logistik in Oberösterreich als Stärkefeld.

Das Land zahlt auch im Logistikum der FH Steyr tüchtig mit. 50 Forscher, davon 14 Professoren lehren und arbeiten an angewandten Forschungsprojekten. Gründungsvater und Leiter ist Staberhofer. Daneben ist bald 55-Jährige auch noch an einem privaten Beratungsinstitut, das Firmen in Logistikfragen berät.

Der gebürtige Steirer, der in Knittelfeld aufgewachsen ist, hat die Montanuniversität in Leoben absolviert. Dann folgten zehn Jahre in der Industrie – schon immer war er ein Produktions- und Prozessoptimierer. Dann folgten seine deutschen Jahre, in denen der Vater zweier erwachsener Töchter für Cap Gemini Unternehmen beriet. In Oberösterreich lebt Staberhofer seit 2002, erst lange in Molln, seit kurzem in Steyr. Wenn der Kunstfreund nicht für die Logistik unterwegs ist, experimentiert der Weinliebhaber gern beim Kochen.