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"Man kann immer aus der Geschichte lernen"

Von Elisabeth Prechtl, 17. März 2018, 00:04 Uhr
"Man kann immer aus der Geschichte lernen"
Heinz Fischer, Regierungskoordinator für das Gedenkjahr 2018. Bild: Weihbold

LINZ. Heinz Fischer über Fehler und Lehren der Zwischenkriegszeit.

Alt-Bundespräsident Heinz Fischer ist Regierungskoordinator für das Gedenkjahr 2018. Mit den OÖN sprach er über die Fehler in der Zwischenkriegszeit und wie er den Wert von Zeitzeugen beurteilt.

 

OÖN: Österreich gedenkt in diesen Tagen dem Anschluss an Hitler-Deutschland, im November begehen wir den 100. Jahrestag unserer Republik. Was können Menschen heute aus der Geschichte lernen?

Heinz Fischer: Man kann immer aus der Geschichte lernen. Das ist wie beim Hausbau: Bevor ich beginne, muss ich wissen, wie der Boden beschaffen ist. Wer die Zweite Republik analysieren will, muss über die Erste Republik Bescheid wissen. Jeder, der die Zukunft gestalten will, muss die Vergangenheit und die Gegenwart kennen. Das ist untrennbar miteinander verbunden.

80 Jahre sind seit dem Anschluss vergangen, die Zeitzeugen werden immer weniger. Laufen Jüngere Gefahr, das Bewusstsein für die Ereignisse und Gefahren zu verlieren?

Das mag sein. Aber wir haben heute auch einen Bezug zum Wiener Kongress, zur Entdeckung Amerikas oder der Antike. Dasselbe gilt für die Zeit unserer Eltern und Großeltern.

Welche Fehler, die dem Anschluss den Weg ebneten, wurden in der Zwischenkriegszeit begangen?

Die Siegermächte haben nur mit dem eigenen Kopf und nicht mit jenem der Kriegsverlierer gedacht. Mit den Friedensverträgen haben sie nicht nur den Krieg beendet, sondern eine Saat für einen weiteren militärischen Konflikt gelegt. Interessant ist, dass diese Fehler am Ende des Zweiten Weltkriegs vermieden wurden, weil die Siegermächte erkannt haben, dass es erträgliche Lebensbedingungen in Österreich brauchte, um den Teufelskreis aus Krieg und Frieden zu durchbrechen.

Bei einer Diskussion ist neulich eine Debatte darüber entstanden, ob Zeitzeugen für die Vermittlung von Geschichte relevant sind.

Je mehr Quellen man hat, desto besser. Dass Zeitzeugen wichtig sind, steht außer Streit. Niemand verlangt, dass sie die einzige Quelle sein sollen. Will ich den Anschluss erfassen, und ein Neffe von Kurt Schuschnigg steht noch zur Verfügung, kann kein Zweifel bestehen, dass Zeitzeugen neben wissenschaftlichen Dokumenten und Zeitungsberichten von größter Wichtigkeit sind.

Sehen Sie Parallelen zwischen der Zwischenkriegszeit und der Gegenwart?

Es gibt Parallelen, aber auch große Unterschiede. Die soziale Lage ist heute viel besser und die Situation in Europa stabiler. Gewaltpolitik wird von sehr vielen Menschen abgelehnt. Heute zieht niemand mehr jubelnd in einen Krieg.

 

Diskussion

Heinz Fischer, von 2004 bis 2016 Bundespräsident, diskutierte am Donnerstag auf Einladung von BSA und VSStÖ an der JKU gemeinsam mit der Journalistin und Autorin Sibylle Hamann und dem Publikum zum Thema „100 Jahre Republik Österreich“ über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Demokratie.

 

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4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
markusobermueller (466 Kommentare)
am 18.03.2018 10:51

JO, do hot da Fischer recht. Guats interview.

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( Kommentare)
am 17.03.2018 09:57

so eine blöde aussage.keiner zieht jubelnd in einen krieg.die leute haben gejubelt,weil ihnen hitler arbeit brachte.schuld sind die jenigen,welche es so weit kommen liesen.vor lauter gier haben sie keine Goldreserven zur verfügung gestellt.wären die verantwortlichen vorher für die bürger dagewesen,wäre es wahrscheinlich gar nicht so weit gekommen.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 17.03.2018 16:31

Ich glaube nicht, dass du das beurteilen kannst. Zwischen WWI war ein geringer Unterschied. Viele Leute haben H. Kriegsavancen teilweise akzeptiert, das machen heute weitaus weniger. Es gibt allerdings eine Partei …

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( Kommentare)
am 17.03.2018 17:53

sie mußten es akzeptieren.blieb ihnen nichts anderes über,wenn sie nicht ins kz marschieren wollte. eine ähnliche Situation hatten wir in den letzten jahren.die linken hatten nur augen für ihre jährigen.und auch Geld verschleudert.uns Österreicher haben sie den mund verboten.und bevor du noch einmal dagegenredest,solltest du dir die geschichte noch einmal in voller länge lesen.oder ältere welche die zeit miterlebt haben befragen.manche können sich sicher noch erinnern.außerdem wurde es in der letzten zeit ausführlich im fernsehen gezeigt.

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