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Landflucht – und kein Ende: Statistiker rechnen mit weiterer Abwanderung

23.November 2018

Die Einwohnerzahl in Österreich nähert sich der Neun-Millionen-Marke. Laut den gestern veröffentlichten Bevölkerungsprognosen der Statistik Austria werden im Jahr 2022 neun Millionen Menschen in Österreich leben. Die Statistiker haben errechnet, dass bis zum Jahr 2080 die Gesamtbevölkerung in Österreich um rund 13 Prozent auf zehn Millionen Einwohner ansteigen wird. Dieses Wachstum ist jedoch bei weitem nicht gleichmäßig verteilt. Wien (+20,8 Prozent) und die umliegenden Bundesländer Niederösterreich (+20,3 Prozent) und das Burgenland (+17,8 Prozent) verzeichnen ein deutlich stärkeres Wachstum als die restlichen Bundesländer.

 

Die Einwohnerzahl in Oberösterreich wird bis zum Jahr 2080 um 10,6 Prozent auf rund 1,63 Millionen anwachsen. Das gilt aber nicht für das ganze Land. Während die Bevölkerungszahl in den Ballungsräumen ansteigen wird, werden vor allem abgelegene Gemeinden weiterhin um jeden Bürger kämpfen müssen, wenn sie nicht schrumpfen möchten. Fehlende Jobs, mangelnde Infrastruktur, kaum Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen: Viele Gemeinden in Oberösterreich kämpfen mit der Landflucht. Die Rechercheplattform Addendum hat erhoben, welche Orte in den vergangenen Jahren besonders betroffen waren.

Die Gemeinde Schwarzenberg am Böhmerwald im nördlichen Mühlviertel in unmittelbarer Nähe zur tschechischen Grenze ist ein Beispiel. Seit 2003 ist die Einwohnerzahl von 699 auf aktuell 566 zurückgegangen (–19 Prozent). Keine andere Gemeinde in Oberösterreich hat einen größeren Anteil ihrer Bewohner eingebüßt. Bürgermeister Michael Leitner (VP) sieht einen Grund für den Rückgang in der Raumordnung: "Es gibt viele, die bei uns bauen möchten. Neue Baugründe zu widmen, ist aber schwierig." – Hier weiterlesen

Auch die Tourismusgemeinde Hallstatt hat mit Rückgängen zu kämpfen. Seit 1971 hat die Gemeinde 41 Prozent ihrer Bevölkerung verloren. Bürgermeister Alexander Scheutz (SP) bleibt dennoch optimistisch: "Was die Statistik verschweigt, ist die Tatsache, dass inzwischen wieder mehr junge Leute in Hallstatt leben", sagt er mit Verweis auf das Internat der HTL, in dem rund 225 Schüler leben, die jedoch nicht in der Statistik auftauchen würden – Hier lesen Sie mehr.

Eschenau im Norden von Grieskirchen ist eine der wenigen Gemeinden, in denen die Trendumkehr offenbar geglückt ist. Acht Prozent ihrer Bewohner hat sie in den vergangenen 15 Jahren verloren. "Von Jänner 2017 bis Jänner 2018 haben wir ein Bevölkerungsplus von 33 Einwohnern gehabt. Wir arbeiten am ständigen Ausbau unserer Infrastruktur", sagt Bürgermeister Hannes Humer (VP) – Mehr dazu hier.      (hip)

Aus den Regionen:

Innviertel: Drei von zehn der am stärksten vom Bevölkerungsrückgang betroffenen Gemeinden in Oberösterreich liegen im Bezirk Schärding – Zum Bericht

Mühlviertel: Schwarzenberg im Böhmerwald hat seit dem Jahr 2003 19 Prozent seiner Einwohner verloren, in Liebenau waren es zwölf Prozent – Hier lesen Sie mehr

Salzkammergut: Hallstatt nimmt bei der Landflucht den Spitzenplatz ein. 1971 lebten noch 1310 Menschen im Ort, heute sind es 778 – Hier weiter lesen. 

Kirchdorf, Steyr:  In den Ennstaler Abwanderungsgemeinden und im Bezirk Kirchdorf gelang die Schubumkehr – Zum Bericht

Grieskirchen: Eschenau hat acht Prozent der Einwohner verloren, im Vorjahr gab es aber ein Plus von 33 – Hier weiter lesen

 
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