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Karl Ramsmaier: Einer, der gegen das Vergessen kämpft

11.Dezember 2013

Karl Ramsmaier ist ein engagierter Mensch und wofür er sich einsetzt, das möchte er "g’scheit machen", sagt der 52-jährige Garstner über sich. Gestern brachten ihm diese beiden Eigenschaften gemeinsam mit dem Verein Ketani, der sich für Sinti und Roma stark macht, den Menschenrechtspreis des Landes ein. Eine Auszeichnung, die dem Garstener für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit vor allem in Steyr und Garsten zuteil wird. Ramsmaier war bereits bei der Gründung des Mauthausen-Komitees in Steyr 1988 mit dabei. Seit 1990 ist er ihr Vorsitzender.

Der Preis habe ihn gleichermaßen erfreut wie überrascht, sagt der 52-Jährige: "Aber ich bin kein Einzelkämpfer im Komitee, sondern es ist ein Zusammenspiel von vielen Köpfen." Gemeinsam hat man historische Forschungsergebnisse über die NS-Zeit in Steyr veröffentlicht und Unterrichtsmaterialien erarbeitet. Das Komitee unter Ramsmaier kämpft vor allem aber gegen das Vergessen: Im Oktober wurde etwa in Steyr der "Stollen der Erinnerung" eröffnet. Das Museum im einstigen Luftschutzstollen erinnert an die Häftlinge des KZ-Nebenlagers, die dort graben mussten. "Diese Projekt ist auch deshalb so wichtig, weil die Opfer aus der Anonymität heraus- geholt werden, sie erhalten Gesichter und Namen und damit gibt man ihnen Bedeutung", sagt Ramsmaier. Engagiert hat sich der gebürtige Steyrer bereits in frühen Jahren. Der Preis erinnere ihn an seine erste Menschenrechts-Aktivität, sagt er: "Damals war ich Gymnasiast und als Mitglied von Amnesty haben wir einen Vortrag zum Thema Todesstrafe vorbereitet." Und auch in seiner Funktion als Religionslehrer an der HTL Steyr setzt sich der frühere Pastoralassistent und Jugendbetreuer für das Erinnern ein: Gemeinsam mit seinen Schülern hat er etwa in Garsten ein Denkmal für Hartheim-Opfer realisiert.

Und die Privatperson Ramsmaier? Die verbringt ihre Zeit gerne in der Natur, in der Sauna oder in einer Ausstellung, verrät der Garstener: "Freizeit ist wichtig, wer sich zu sehr verausgabt, kann sich nicht mehr engagieren."

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