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Karfiol, Tomaten, Brokkoli, Pilze: Wenn der November zum Erntemonat wird

Von Alfons Krieglsteiner, 08. November 2018, 00:04 Uhr
Karfiol, Tomaten, Brokkoli, Pilze: Wenn der November zum Erntemonat wird
Sonnenbaden im November: Das Wetter bleibt im Spätsommer-Modus. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Sonne, Wärme, Trockenheit: Was die Wetterkapriolen im November mit der Natur machen.

"Da ist einer, und da noch einer!" Annemarie Egger traut ihren Augen nicht: Der November geht in die zweite Woche, und im Garten der Pensionistin in Engerwitzdorf (Bez. Urfahr-Umgebung) sprießen noch die Wiesenchampignons. "Um die Zeit gab es das noch nie", sagt Egger. Im Nu hat sie einen großen Teller voll gebrockt.

Es ist Spätherbst, aber die Natur lässt der Winter kalt: Nicht nur Champignons sprießen. "Bei uns in Gmunden findet man noch überall Parasole", sagt Naturbeobachter Heinrich Metz. Auf seinen Gemüsebeeten ist längst nicht Schluss: Karfiol, Brokkoli, Bierrettich, Mangold, schöner als im Sommer. Nur aufs Gießen darf man wegen der Trockenheit nicht vergessen. Besonders reich ist die Ernte bei den Cocktail-Tomaten auf dem Balkon: Eineinhalb Kilo waren es allein am Mittwoch. Die ganze Süße des Super-Sommers haben sie aufgenommen.

"So föhnig wie noch nie"

Acht Monate, seit Mitte März, dauert heuer die Gartensaison, "so lang wie noch nie, seit ich mich zurückerinnere", sagt Metz. Und mit dem Laubfall lassen sich die Obstbäume Zeit. Im saftigsten Grün prangt noch das Blattwerk am Marillenbaum. Ein Erscheinungsbild "wie im Mai", sagt Metz. Das gilt auch für seine Edelrose "Gloria Dei", deren Stängel sich unter der Last der üppigen Blütenköpfe neigen. Das alles seien "Auswüchse des heißen Jahres, das einfach nicht enden will", sagt Metz. Nicht enden wie der Föhn, "den wir im Salzkammergut noch nie so ausdauernd hatten wie heuer."

Auch die Tierwelt zeigt sich verändert: Die Stare bleiben immer noch im Land, ihr Abzug in den Süden verzögert sich schon seit Wochen. Hummeln, und Fliegen schwirren, und leider auch in Massen die Gelsen.

Unaufhaltsam dringt vom Mittelmeerraum die Große Holzbiene nach Oberösterreich vor. "Vor ein paar Jahren war sie noch selten, heute findet man sie überall in den Gärten", sagt Stephan Weigl vom Linzer Biologiezentrum. Auch die Gottesanbeterin, die bizarrste Fangschrecke, ist auf dem Vormarsch. Mitte Oktober hat Insektenkundler Martin Schwarz bei Lambach eine in Nordafrika heimische Graue Fangschrecke nachgewiesen. Erstmals in Österreich.

Die milde Wetterphase geht weiter. "Heute zieht eine schwache Störung durch, am Freitag dominiert schon wieder eine Föhnströmung", sagt ZAMG-Meteorologe Christian Ortner. Bis Mitte kommender Woche sinken die Temperaturen kaum unter 20 Grad, mit Regen ist nicht zu rechnen. Da wird die Natur weiterhin "glauben, dass Frühling ist", sagt Stephan Weigl. Und Annemarie Egger kann im Garten Champignons ernten.

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