Jubel bei der Berufs-EM in Budapest: Silber und Bronze für Oberösterreich
Bäckerin und Tischler auf Podest – Österreich wurde bei "EuroSkills" zweitstärkstes Land.
Er ist Möbeltischler, sie ist Bäckerin – und für beide erfüllte sich am Samstagabend ein Traum, für den sie in den vergangenen Monaten hart trainiert hatten. Christian Buchegger (23) aus Vorchdorf (beschäftigt bei SFK Tischler, Kirchham) und Julia Rumetshofer (21) aus Mönchdorf (Bio Bäckerei Stöcher, Bad Zell) gewannen bei den Berufseuropameisterschaften "EuroSkills" in Budapest Silber bzw. Bronze.
Insgesamt holten die Österreicher vier goldene, 14 Silber- und drei Bronzemedaillen ab. Allerdings: Den Titel des Europameisters, den Österreich bei den EuroSkills seit 2012 drei Mal hintereinander innehatte, holte sich nun Russland. Österreich wurde diesmal Vizeeuropameister.
Der „silberne“ Christian Buchegger
Die „bronzene“ Julia Rumetshofer
Probleme mit Bauteil
Auch die anderen oberösterreichischen Teilnehmer schlugen sich gut, auch wenn es nicht für einen Podest-Platz reichte. Immerhin kann sich der Kälteanlagentechniker Michael Kraml aus Traberg (23) – er arbeitet bei der Hauser GmbH in Linz – über die Auszeichnung Medallion of Excellence und über den 4. Platz freuen.
Die Mechatroniker Benedikt Gabat (21) aus Kefermarkt und Maximilian Schindlbauer (22) aus Haibach i. Mkr. (voestalpine Stahl AG, Linz) hatten hingegen Pech. Am ersten Tag der dreitägigen Wettbewerbe waren sie unter den Besten. Doch ab dem zweiten Tag bereitete ihnen ein fehlerhaftes Bauteil Schwierigkeiten, was Konzentration, Nerven und Zeit kostete. "Wir konnten letztendlich das, was in uns steckt, nicht in vollem Maße zeigen", sagte Schindlbauer. Das Duo belegte Platz zehn.
Auch der Elektroniker Christof Hinterleitner (abatec Group, Regau) nimmt, obwohl er keine Medaille gewonnen hat, kostbare Erfahrungen mit nach Hause. Der 22-jährige Frankenburger musste sich während des Bewerbs mit einer Verkühlung herumschlagen. Trotz dieser Widrigkeit sei er mit seiner Leistung zufrieden, wie er beim Empfang im Vorfeld der Endzeremonie versicherte.
Bei den Arbeitgebern der Medaillengewinner ist die Freude riesig. Etwa bei Maria und Karl Stöcher von der gleichnamigen Bio-Bäckerei in Bad Zell: "Wir sind unglaublich stolz auf Julia. Wir haben mitbekommen, wie viel Zeit und Energie sie in die Vorbereitung investierte", sagt Karl Stöcher, der die mentale Stärke seiner Mitarbeiterin bewundert. "Sie ist darin wie eine Slalomsportlerin, die ihr Ziel nie aus den Augen verliert." Bei den EuroSkills selbst war das Ehepaar aus beruflichen Gründen nicht dabei. Mit Julia können sie aber bereits heute beim Empfang der Teilnehmer in Wien feiern.
Oberösterreichs Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer fieberte bei der Endveranstaltung mit. "Um einen Wettbewerb zu gewinnen, braucht es 50 Prozent Können und 50 Prozent Glück. Alle Teilnehmer – ob mit oder ohne Medaille – gehören zu den besten Europas", sagt Hummer. Bei den EuroSkills dabei gewesen zu sein, werde wohl keiner der Teilnehmer je vergessen.
Nochmals Gratulation!
„Um einen Wettbewerb zu gewinnen, braucht es 50 Prozent Können und 50 Prozent Glück. Alle Teilnehmer – ob mit oder ohne Medaille – gehören zu den besten Europas”, sagt Hummer. Bei den EuroSkills dabei gewesen zu sein, werde wohl keiner der Teilnehmer je vergessen.