Johannes Ungar: Mit 467 km/h zum Sieg gerast

Von Josef Schuldenzucker   13.November 2018

Ein überdimensionales Ei – in der Fachsprache Pod genannt – möglichst schnell durch eine 1,2 Kilometer lange Röhre zu jagen: Das war die Aufgabe der Teilnehmer aus der ganzen Welt an der Hyperloop Pod-Competition, die heuer zum dritten Mal in Los Angeles stattgefunden hat.

Initiator der Veranstaltung ist kein Geringerer als Tesla-Gründer Elon Musk. Bereits zum dritten Mal hat auch ein Innviertler an diesem Hochgeschwindigkeitswettbewerb teilgenommen. Der 25-jährige Kirchheimer Johannes Ungar konnte mit einem Team der Technischen Universität München den Sieg einfahren. Er ist Mitarbeiter der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt. „Das ist ein eigener Verein, dem rund 30 Personen von der TU München angehören, die allesamt in Los Angeles dabei waren. Ich gehöre dem Kernteam an“, sagt der junge Innviertler.

Hyperloop ist ein Hochgeschwindigkeits-Transportsystem, bei dem eine Magnetschwebebahn in einer Röhre mit Unterdruck befördert wird. Mit 467 Kilometern pro Stunde war der Pod des Münchner Forscherteams auf Rang 1 gerast. „Es ginge allerdings noch viel schneller. Wir hatten 600 Stundenkilometer angepeilt. Dafür war aber die Strecke nicht lang und das Gleis nicht gerade genug. Wenn alle Voraussetzungen stimmen, sollten Geschwindigkeiten bis 1200 Stundenkilometer möglich sein. Bis dahin ist es aber noch ein sehr weiter Weg. Wir möchten uns aber zumindest der 600er-Marke nähern“, sagt Johannes Ungar.

Fasziniert hat den jungen Innviertler Forscher ein kurzes Gespräch mit Elon Musk: „Ich hatte Gelegenheit, ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Er ist eigentlich ein unscheinbarer Typ, ein Kerl wie du und ich. Aber mit unwahrscheinlichen Visionen. Er forscht beispielsweise auch daran, ob Leben auf dem Mars möglich ist.“

Bereits im Dezember soll ein Prototyp des futuristischen Verkehrsmittels in Los Angeles für öffentliche Testfahrten zur Verfügung stehen.