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„Jede Suche ist derzeit lebensgefährlich“

Von (geg, wal, rela), 08. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Bild 1 von 355
Bildergalerie Schneeparadies OÖ
Bild: Maria Hofbauer

LINZ. Rettern bereitet weiterer Neuschnee große Sorgen. Fünf große Skigebiete ganz oder teilweise gesperrt.

Sie helfen überall, wo sie gebraucht werden. Bei jedem Wetter, in jedem Gelände. Für die oberösterreichische Bergrettung ist die aktuelle Wetterlage in doppelter Hinsicht heikel. Weil die Retter in ständiger Alarmbereitschaft sind. Und weil sie Schnee, Wind und Lawinengefahr vor eine schwerwiegende Entscheidung stellen: Ist ein Einsatz zu gefährlich?

„Ich weiß nicht, ob ich derzeit jemanden in alpines Gelände schicken würde. Jeder von uns will unbedingt helfen. Aber bei diesen Verhältnissen ist jede Suche, jede Rettungsaktion mit Lebensgefahr verbunden“, sagt Christoph Preimesberger, Leiter der Bergrettung Oberösterreich. Durch die milderen Temperaturen habe sich die Lage zwar „minimal“ entspannt, „die weitere Entwicklung macht uns aber große Sorgen“. Mehr als ein Meter Neuschnee wird bis Sonntag im Gebirge erwartet. In Gosau habe es bereits mehrere spontane Entladungen gegeben. Die ganz großen Lawinen stehen aber noch aus. „Ich kann nur einmal mehr an die Tourengeher appellieren, dass sie Vorsicht walten lassen. Wenn es schon sein muss, dann sollten sie bitte nur im gesicherten Skigelände unterwegs sein“, sagt Preimesberger.

Video: Der viele Neuschnee hat den Großteil Österreichs weiterhin fest im Griff. Katastrophenalarm, Lawinenabgänge, Straßensperren und Evakuierungen sind die Folge.

Sprengungen auf der Wurzeralm

Aber auch das wird in den kommenden Tagen nur schwer möglich sein. Schließlich mussten fünf große Skigebiete in Oberösterreich ihre Pisten und Lifte ganz oder teilweise sperren. Auf der geschlossenen Wurzeralm fanden gestern Lawinensprengungen statt, doch der starke Wind und die schlechte Sicht erschwerten die Arbeit. „Wir tun unser Möglichstes, aber ich will meine Mitarbeiter nicht in Gefahr bringen“, sagt Helmut Holzinger von den Wurzeralm-Bergbahnen. Weitere Sprengungen sind heute geplant.

Am Kasberg stürzten gestern kurz vor Mittag Bäume unter der Schneelast auf Stromleitungen. Die in den Liften festsitzenden Wintersportler konnten mittels Notstrom-Aggregaten sicher ins Tal gebracht werden. Heute soll der teilweise Betrieb wieder aufgenommen werden. „Auf dem Berg oben ist die Lawinengefahr nach wie vor zu groß, dort sperren wir nicht auf, denn die Sicherheit unserer Gäste geht in jedem Fall vor“, sagt Betriebsleiter Josef Schrey.

Auch auf dem Krippenstein war gestern an einen Liftbetrieb wegen drohender Lawinenabgänge nicht zu denken. In der Skiregion Dachstein-West waren nur die Lifte in Gosau und Russbach in Betrieb. Nur teilweisen Betrieb gab es gestern auch am Feuerkogel. Am Fuße des Berges bleibt die B145 zwischen Ebensee und Bad Ischl noch bis Ende der Woche gesperrt. Keine Einschränkungen gab es gestern in Hinterstoder und am Hochficht.

Video: In Oberösterreich ist vor allem das Salzkammergut und der Ort Bad Goisern von den heftigen Schneefällen betroffen.

Dach stürzte unter Schnee ein

Wegen des nassen Schnees gab in Bad Goisern in der Nacht auf Montag ein Flachdach einer Tischlerei nach und stürzte ein. Verletzt wurde niemand.

Ab heute fällt der nächste Meter Schnee
Feuerwehrleute schaufeln in der obersteirischen Gemeinde Pölstal ein Dach frei. In dem Ort ist der Katastrophenzustand ausgerufen. Bild: APA/GEMEINDE PÖLSTAL

Ab heute fällt der nächste Meter Schnee

Es war die Ruhe vor dem Sturm. Im Vergleich zu den vergangenen Tagen öffnete der Himmel über Oberösterreich am gestrigen Montag nur verhalten seine Pforten. Für die fleißigen Mitarbeiter des Winterdienstes ein Tag zum Durchschnaufen. Doch bereits heute müssen sie sich erneut für eine anstrengende Woche rüsten.

"Bis Sonntag wird im Gebirge wieder ein Meter Neuschnee zusammenkommen. In den höher gelegenen Tälern sind es bis zu 50 Zentimeter", sagt Josef Haslhofer, Meteorologe bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Als Begleiter der heftigen Schneefälle fungiert erneut der starke Wind. Dieser wird heute, Dienstag, zumindest ins Flachland mildere Temperaturen wehen. Bei 0 bis 4 Grad regnet es vielerorts, die Schneefallgrenze steigt auf 700 Meter an. In der Nacht auf Mittwoch wird der Wind zum Sturm, bevor er langsam abflaut und die Kälte auch in den Zentralraum zurückkehrt. Wer sich nicht entscheiden kann, bekommt am Mittwoch bei 0 bis 2 Grad vorerst beides serviert: zuerst Regen, dann leichten Schneefall.

"Am Donnerstag wird es dann auch im Flachland wieder überall weiß", sagt Haslhofer. Was für die Linzer eine Einladung zum Schlittenfahren ist, kann in höheren Lagen zum Problem werden. "Die Räumdienste werden bald nicht mehr wissen, wo sie den Schnee ablagern sollen", sagt Haslhofer. Auch für Wintersportler ist der Neuschneezuwachs nur bedingt ein Grund zur Freude: "Die Lawinensituation wird weiterhin sehr kritisch bleiben", sagt Stefan Reinbacher vom Lawinenwarndienst Oberösterreich. An Stufe vier (große Gefahr) der fünfteiligen Skala werde sich "kaum etwas ändern". Für ihn seien die kommenden Tage "eher etwas für die Sauna".

Etwas ruhiger werden sich laut Meteorologe Haslhofer Freitag und Samstag gestalten. Der Schneefall höre zwar nicht auf, er werde aber langsam nachlassen. Entspannen können sich aber nur frisch gebaute Schneemänner: Ab Sonntag erwartet uns der nächste große Niederschlag. Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht.

Video: Marcus Wadsak, Chef der ORF-Wetterredaktion, erklärt, mit wieviel Schnee in den nächsten Tagen noch zu rechnen ist, was das für die Lawinengefahr bedeutet und warum es im Süden Österreichs völlig anders aussieht.

 

Wie sieht es vor Ihrer Haustüre aus? Schicken Sie uns Ihre Schneefotos - per E-Mail an online@nachrichten.at oder via WhatsApp! Die besten Bilder werden in unserer Fotogalerie veröffentlicht.

Lawinengefahr! Welche Straßen aktuell in Oberösterreich gesperrt sind, lesen Sie hier

Noch mehr Schnee in Sicht! Wie das Wetter in Ihrer Region wird, erfahren Sie hier. 

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15  Kommentare
15  Kommentare
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( Kommentare)
am 08.01.2019 13:23

Es ist nicht notwendig, daß sich Bergretter
in Lebensgefahr begeben, um Menschen zu retten,
die sich ihrerseit freiwillig in die Gefahr begeben haben.

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( Kommentare)
am 08.01.2019 11:40

Das große Problem fängt schon bei der Werbung für die Skiegebiete an. Kein Wort, dass es wetterbedingt Ausfälle geben könnte. Kein Wort, dass der teure Winterurlaub nicht so durchgeführt werden kann, wie er angepriesen wird.

Da ensteht halt bei so "Flachlandgewohnten" keine Gefühl für ein eventuelle Gefahr durch Schnee. Schnee ist für diese Personen doch der Urlaub und den lassen sie sich nicht gerne nehmen, nach dem Motto, wenn ich da hinaus schaue, schaut es doch nicht so gefährlich aus.

Lies dir doch nur ein paar der Forenbeiträge hier durch, wie verniedlichend die geschrieben sind. Keine Ahnung von den Gefahren, welche die Masse Schnee mit sich bringen kann. Da wird nur über zu wenig und zuviel gejammert. Ja, da ist ein größerer Unterschied zwischen den beiden Extremen. Wer kennt die auch?

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marchei (4.370 Kommentare)
am 08.01.2019 13:00

und geworben wird ja mit Skifahren abseits der Piste oder Tourengehen irgendwo am Berg oben am Grat, wie sicher das doch alles ist.
Eigentlich haben alle Touristenbüros, Marketingfirmen und der ORF Mitschuld an den Unfällen, solange SO geworben wird.

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herst (12.758 Kommentare)
am 08.01.2019 10:40

Auch in gewissen Ländern dieser Welt ist es aus politischen Gründen lebensgefährlich, zu leben.

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nussferdl (498 Kommentare)
am 08.01.2019 09:15

Zuerst jammert jeder über zuwenig Schnee, jetzt wieder über Zuviel Schnee.
Tja, die Welt besteht nur aus Jammeren 😂

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marchei (4.370 Kommentare)
am 08.01.2019 08:37

Es sollte gesetzlich untersagt und mit Strafen belegt werden, sich im ungesicherten Gelände aufzuhalten, und das nicht nur jetzt, sondern generell.
Wie kommen Retter dazu sich in Lebensgefahr begeben zu "müssen" für solche hirnbefreiten Ignoranten!
Wie kommen andere, unbeteiligte dazu in Lebensgefahr zu geraten, wenn diese hirnlosen Lawinen auslösen weil sie irgendwo im nirgendwo Skifahren, snowboarden oder tourengehen müssen!

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betterthantherest (34.021 Kommentare)
am 08.01.2019 07:55

Wer aktuell im freien Gelände unterwegs ist, der muss lebensmüde sein.

Mir tut kein Opfer leid. Sie wollten es offenbar nicht anders.

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 08.01.2019 07:39

ich sags ja immer,
nicht nur Alkolenker setzen Ihres und das Leben anderer aufs Spiel, in vielen Bereichen gibt es dumme Menschen wobei die im Freizeitbereich immer mehr werden.
So ist es nun mal ich kann mich da nicht aufregen.
Es geht halt niergens so zu wie auf der Welt

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 08.01.2019 06:37

Wurde eigentlich früher auch schon so viel gejammert
über Schnee.

Wie wurde das früher gehandhabt.

Was hat sich geändert?

Das wird lustig wenn die Berichte eintrudeln dass wegen schnee Überschuss die Betriebe und gasthöfe und Seilbahnen Umsatzeinbrüche hatten.

War es fahrlässig in gewissen Gebieten OÖ Skipisten zu installieren bw. Raubbau an der Natur zu machen?

Wer übernimmt Verantwortung bei Schaden an Menschen und Sachwerten wie Häuser die schon immer dort standen?

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ersterkarli (4.670 Kommentare)
am 08.01.2019 07:05

Gaanz genau.
So etwas ist kommentarlos hinzunehmen.
Keine Jammerei wenn Lawinen Wohnhäuser kurz und klein schlagen.
Verschüttete werden es doch gewohnt sein verschüttet zu sein.

herzeigbar sagts uns: aus mit jammern und keine Berichterstattung.
Das geht im mächtig am Hammer. in seine Stadtwohnung passt alles.

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 08.01.2019 07:59

Statt sinnloser Kommentare könnten sie auch mal aus ihrer Wohnung gehen und vor Ort mithelfen, vielleicht klappt es dann auch mit einem Job vor Ort. Wenn sie dort jedoch der gleiche Nörgler wie hier in diesem Forum sind wundert es mich nicht, dass man sie bei der HIWU nicht eingestellt hat.

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mape (8.848 Kommentare)
am 08.01.2019 08:12

Ist doch super, wenn der größte Suderant uns sagt, was wir machen sollen.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 08.01.2019 04:17

Warum sprechen Behörden nicht klipp und klar ein Verbot für Begehung oder Besteigung aus sportlichen Gründen in bestimmten Regionen aus?
Warum schreiben Medien nicht klipp und klar, dass Waghalsige derzeit nicht damit rechnen dürfen, gesucht zu werden?
Ist die Sportindustrie so lebenswichtig, sodass Retter allenfalls ihr Leben dafür opfern sollten? Nein, sicher nicht! Es ist schon unter anderen Bedingungen eine großartige Tat, für die wir dankbar sein sollten. Wir dürfen nicht aus Egoismus Todesopfer riskieren. Schon gar nicht beim Sport.

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 08.01.2019 05:27

Dann müssten die Behörden Tschick, Alk, Blechkisten etc auch verbieten.
Genuss-Selbstverstümmlung ist bei den Verzivilisierten System.

Das Ärgste aber: Die Allgemeinheit muss zwecks Reparatur den Kopf hinhalten.
Ellbogenfreiheit - soweit das Auge reicht ...

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Harbachoed-Kater (4.911 Kommentare)
am 08.01.2019 02:14

Retter in großer Sorge?

Doch nicht wegen Touristen nach drei Tagen Lawinenkatastrophen?

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