In Raucherzonen von Lokalen ist Feinstaub-Last hundertmal höher als in der Außenluft

Von Von Erik Famler   30.April 2010

Gemessen wurde in Raucher- und Nichtraucherwohnungen, aber auch in Gasthäusern. Die Untersuchung konzentrierte sich auf lungengängige Feinstaubfraktionen in drei Größen. Das sind mikroskopisch feine Teilchen, die in Lunge und Blutkreislauf eindringen.

Auf vielen Messpunkten wurde der für die Außenluft gültige Grenzwert von 50 Mikrogramm überschritten. Wo regelmäßig geraucht wurde, erreichte die Konzentration der Staubpartikel das Acht- bis Zwölffache des Grenzwertes. Den Höchstwert von 590 Mikrogramm je Kubikmeter Luft stellte man im Raucherbereich eines Gasthauses fest. Deutlich niedriger waren die Werte im Nichtraucherbereich von Lokalen.

„Die Messungen zeigen die Notwendigkeit von effizienten Maßnahmen zum Nichtraucherschutz, insbesondere in Lokalen“, sagt der Auftraggeber der Studie, Umweltlandesrat Rudi Anschober.

Ab 1. Juli beginnen die strengeren Schutzbestimmungen in der Gastronomie. Nach Ende der Übergangsfrist sind dort strikte Raucher- und Nichtraucherzonen vorgeschrieben.

Primar Bernhard Baumgartner vom Landeskrankenhaus Vöcklabruck geht der Nichtraucherschutz nicht weit genug: „Ich bin für ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie. In Italien hat man die Raucher ausgesperrt. Mit dem Ergebnis, dass in kurzer Zeit Herzinfarkte und die Kreislauf-Erkrankungen zurückgegangen sind.“