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„Hunderter“ für die Hirlatzhöhle

Von Alfons Krieglsteiner   11.Februar 2012

Wer erreicht früher den „Hunderter“, der Schorsch oder die Hirlatzhöhle? Jetzt ist die Wette entschieden, dank Gerhard Wimmer. Der Tauchwart des Landesvereins für Höhlenkunde, einer der profiliertesten Höhlentaucher Österreichs, entdeckte am 27. Dezember die Verbindung der Oberen Brandgrabenhöhle zur Hirlatzhöhle. Die gewaltigste Karstkaverne des Dachsteinblocks hat damit die magischen 100 Kilometer überschritten.

Am 23. Dezember beginnt die Expedition: 700 Meter geht es zu Fuß vom Höhleneingang zum „Endsiphon“, der letzten bis dahin bekannten Stelle der Oberen Brandgrabenhöhle, an der Wimmers fünfköpfiges Begleitteam haltmacht. Sechs Meter tief und 100 Meter lang ist dieses U-förmige Becken: „Unter Wasser bin ich in Gänge vorgestoßen, die noch nie betaucht worden waren.“

Sechs Stunden kann Wimmer mit seinem Kreislauf-Tauchgerät unter Wasser bleiben. Einen Trockenanzug hat er übergestreift, im Licht der Stirnlampe sieht er Schwärme schneeweißer Mini-Krebse. In einer Hand die Tauchlampe, in der anderen die Führungsleine, so bewegt er sich mit kräftigen Flossenschlägen vorwärts. Erst am dritten Tag findet er mit seinem Partner Siegfried Kallinger eine Auftauchstelle. Von dort führt ein trockener Gang zu einem weiteren unterirdischen See, danach ist wieder ist ein trockener, lehmbrauner Gang zu durchqueren, „da ging es auf und ab, im Hintergrund hab’ ich Wasser rauschen gehört.“

Nach 35 Metern bergan steht Wimmer auf einer Schwelle, jenseits davon liegt ein weiterer Siphon, voll mit blauem Wasser: der Übergang zur Hirlatzhöhle. Den Beweis findet er am 27. Dezember, als er nach 160 Metern unter Wasser in 14 Metern Tiefe die rote Führungsleine findet, ausgelegt von Dr. Peter Hübner, der den Siphon 2004 entdeckt hat. Durch die Verbindung wächst die Hirlatzhöhle um exakt 2088 Meter, sie ist jetzt mehr als 100 Kilometer lang. Und der Lackner Schorsch kann in Ruhe seinen eigenen Hunderter feiern.

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29. März 2024