Hubert Rapperstorfer: Ein Revolutionär im Stahlbeton-Bau

Von Stefan Minichberger   09.Oktober 2015

Seine Idee: eine Produktionsanlage zur vollautomatischen Konstruktion von dreidimensionalen Stahlkörben für Betonelemente zu entwickeln. „In Fertigteilwerken wird zwar oft teilautomatisiert gearbeitet, die Zusammensetzung der Stahlstäbe zu Bewehrungskörben muss aber immer noch manuell erledigt werden. Ich wollte diese schwere und materialintensive Tätigkeit ebenfalls automatisieren“, erklärt der Unternehmer.

Erfahrung brachte der 43-Jährige aus 20 Jahren in der Stahlbeton-Branche mit. Einige Monate habe er aber schon überlegt „Schaffe ich das überhaupt alleine?“. Nach mehrmonatiger Entwicklungsarbeit schaffte er es. Mehrere Patente hat der Steinerkirchner angemeldet. Zu Beginn lief alles im Verborgenen ab. „Wir hatten nicht einmal eine Homepage.“ Doch seit Mittwoch ist Rapperstorfers Erfindung auch öffentlich bekannt.
Sein Unternehmen wurde gemeinsam mit dem Forschungspartner BTI (Bautechnisches Institut Linz) mit dem Austria Cooperative Research (ACR)-Kooperationspreis ausgezeichnet. Bei der Enquete in Wien nahm Rapperstorfer den Preis aus den Händen von Staatssekretär Harald Mahrer entgegen. „Ich habe nicht damit gerechnet. Die Auszeichnung macht mich sehr stolz und es ist eine gute Motivation, so weiterzumachen.“

Arbeitsplätze in der Heimat

Anfang Dezember wird die vollautomatisch produzierte Korbwand bei den Engineering Days in Wien dem Fachpublikum vorgestellt. Das Who’s-who der internationalen Stahlbeton-Branche wird dort vertreten sein. „Der Markt in Österreich ist nicht so groß. Wir werden unser Produkt hauptsächlich exportieren.“ Stolz ist der Unternehmer darauf, Arbeitsplätze in seiner Heimat zu schaffen. Das Unternehmen wächst stetig. Fünf Beschäftigte hat Rapperstorfer Automation bereits, dazu sechs externe Mitarbeiter.