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Hintergrund: Hitler als Ehrenbürger

Von Philipp Hirsch, 26. Mai 2011, 00:04 Uhr
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In Bad Ischl wurde der Führer nach dem Anschluss überschwänglich begrüßt. Bild: archiv

Der Beschluss des Amstettner Gemeinderates, bei dem alle Parteien mit Ausnahme der FPÖ für die Aberkennung des Ehrenbürgertitels von Adolf Hitler votierten, wirbelt auch in anderen Gemeinden Staub auf, der sich - 66 Jahre nach Kriegsende - auf alten Gemeindebüchern breitgemacht hat. Medien suchen nun mit Nachdruck nach Gemeinden und Städten, die sich nicht ausdrücklich von ihrem ehemaligen Ehrenbürger distanzierten.

 

„Der Standard“ glaubte in seiner Ausgabe am Mittwoch, in Schalchen einen solchen „Annullierungs-Sünder“ entdeckt zu haben. Selbst auf Wikipedia wird Schalchen unterstellt, es habe Hitler noch im Ehrenverzeichnis. Der Schalchener Gemeinderat beschloss jedoch schon in einer Sitzung am 7. August 1998, Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft abzuerkennen. Im Gegensatz zu Amstetten stimmten damals auch die FPÖ-Mandatare dafür.

In anderen Gemeinden probieren die Räte nun schnell zu reagieren. In vielen Österreichischen Ämtern und Archiven werden nun wohl die alten Bände auf der Suche nach zweifelhaften Ehrenbürgern entstaubt. Lieber jetzt noch schnell aberkennen, als von der Presse aufgeplattelt zu werden, scheint dieser Tage das Motto in zahlreichen Amtsstuben zu sein.

Waidhofen zieht nach

In Waidhofen an der Ybbs (Niederösterreich) wurde Hitler die Ehrenbürgerschaft nicht extra aberkannt. „Wir haben ein Rechtsgutachten machen lassen, das ganz klar sagt, dass eine Ehrenbürgerschaft mit dem Tod erlischt“, sagt die Pressesprecherin auf Anfrage. Der Waidhofner Bürgermeister Wolfgang Mair will nun trotzdem einen symbolischen Schlussstrich unter das Hitler-Thema ziehen: „Es wird am Montag im Gemeinderat einen Feststellungsbeschluss geben, der ein für allemal alle Unklarheiten ausräumen wird.“ Ob bei der Feststellung, dass Hitler keinesfalls Ehrenbürger von Waidhofen ist, auch die FPÖ-Abgeordneten ihre Hand heben werden oder nicht, darf mit Spannung erwartet werden.

Göring als Ehrenbürger

Aber nicht nur Hitler wird in einigen Gemeinden noch als Ehrenbürger geführt. Auch anderen Nazi-Größen wie Reichsmarschall und Luftwaffen-Chef Hermann Göring wurden während des dritten Reiches von unzähligen Städten und Gemeinden Ehrenbürgerschaften verliehen. In Mauterndorf in Salzburg ist Göring wegen der Finanzierung von Wasserleitungen Ehrenbürger. Diese Ehre wurde ihm bis heute nicht offiziell aberkannt. Der Bürgermeister von Mauterndorf, Wolfgang Eder, hält eine Aberkennung für sinnlos, denn mit Görings Tod sei die Ehrenbürgerschaft ohnehin erloschen.

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1  Kommentar
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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 26.05.2011 09:18

das auch kaiser franz josef die ehrenbürgerschaft in allen gemeinden "aberkannt" wird, immerhin hat er durch seine unterschrift den tod von 27 millionen menschen zu verantworten.

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