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Heute startet Prozess um Doppelmord an betagtem Ehepaar in St. Magdalena

18. Juni 2018, 00:04 Uhr
Heute startet Prozess um Doppelmord an betagtem Ehepaar in St. Magdalena
Mohamed H. vor dem Bio-Laden seiner Lebensgefährtin in Dornach Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. Dem Angeklagten Mohamed H. droht lebenslang und Einweisung – Urteil am Mittwoch.

Hier geht es zum Liveticker vom ersten Prozesstag!

Ein aufsehenerregendes Gewaltverbrechen wird ab heute in Linz verhandelt. Der 55-jährige Tunesier Mohamed H. soll als mutmaßlicher IS-Sympathisant am Vormittag des 30. Juni 2017 ein betagtes Ehepaar getötet und in dessen Haus in der Voltastraße in St. Magdalena Feuer gelegt haben. Die Verhandlung im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts beginnt um 8.45 Uhr.

Die Staatsanwaltschaft wirft Mohamed H. Mord, Brandstiftung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Außerdem soll er in der Haft einem Wachebeamten mit dem Tod gedroht haben. Im Fall einer Verurteilung droht dem Angeklagten lebenslang. Darüber hinaus könnte er auf unbestimmte Zeit in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden.

"Querulantische Persönlichkeit"

Mohamed H. wird in dem von Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner erstellten Gutachten als zurechnungsfähig eingestuft, wegen einer "querulantischen Persönlichkeitsstörung" gehe von ihm aber weiterhin Gefahr aus.

In der Persönlichkeitsstörung dürfte auch das Motiv für die Tat liegen. Als Ausländer und Moslem fühlte er sich diskriminiert und ungerecht behandelt. Durch mehrere negative Erlebnisse, etwa einen Nachbarschaftsstreit, Anzeigen wegen Tierquälerei und Job-Verlust, sei sein Hass gewachsen, den er vor allem auf die FPÖ projizierte. Die beiden Mordopfer soll er ausgewählt haben, weil der Sohn des Paares in einer FP-geführten Abteilung der Landesregierung tätig ist. In der Wohnung der Eltern war ihm ein Foto aufgefallen, das ihren Sohn mit Landesparteichef Haimbuchner zeigt. Daher hielt er sie für FPÖ-Anhänger. In Wahrheit hat die Familie aber kein Naheverhältnis zur Partei.

Vor dem Doppelmord soll Mohamed H. die beiden späteren Opfer noch ersucht haben, für ihn einen Gesprächstermin bei ihrem Sohn zu arrangieren, weil er mit ihm seine "Probleme" besprechen wolle. Die Eltern sollen das aber abgelehnt haben.

Der Angeklagte hatte den 87-jährigen Siegfried S. und seine Gattin Hildegard (85) zweimal pro Woche mit Bio-Gemüse aus dem Laden seiner Lebensgefährtin in Dornach beliefert, auch am Tag der Tat, mit der er nach eigenen Worten "ein Exempel an der Gesellschaft statuieren wollte". Zwei Stunden später stellte sich Mohamed H., der seit 1989 in Oberösterreich lebt, bei der Polizei in Dornach. Er sagte nur: "Hier bin ich, ich habe zwei Menschen getötet."

Treueschwur für den IS

Schon zuvor dürfte er sich radikalisiert haben: Seit Mai 2016 soll er auf Facebook und dazugehörigem Messenger-Account auf Arabisch zahlreiche Einträge verfasst haben, in denen er sich zur IS-Ideologie bekannte und IS-Anführer al-Baghdadi die Treue schwor, so die Anklage. Kurz nach der Tat hatte Innenminister Wolfgang Sobotka (VP) von einem eindeutigen IS-Hintergrund gesprochen. Doch der IS hat die Tat nie für sich reklamiert.

Der von Richter Alfred Pfeisinger geführte Prozess findet unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. Das Urteil wird am Mittwoch erwartet. (kri)

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 18.06.2018 05:41

Ein schwacher Versuch um hier etwas zu zündeln.

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( Kommentare)
am 18.06.2018 02:32

Der Fall Mohammed M. - eine Eskalation in vielen Akten, bis ein Mensch, der sich stets um Integration und seine Chance in der Gesellschaft bemühte, zerbrach und unbeschreibliche Taten beging.

Ich hoffe, dass manche(r) mal überlegt, was aus dem gesätem Fremdenhass entstehen kann.

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