Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Gut ausgebildet": Daher soll Lehrling nach Afghanistan

13. Juli 2018, 06:00 Uhr
Bild: colourbox.de

LINZ. 18-Jähriger soll abgeschoben werden, weil er seine "Eigenständigkeit" bewiesen habe.

Der 18-jährige Abbas B. (Name geändert), der in Österreich subsidiären Schutz zuerkannt bekommen hat, absolviert derzeit eine Lehre in einem Linzer Restaurant. Nun wurde dem Afghanen vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BfA) dieser Status wieder aberkannt.

Die Begründung des Amtes für diese Entscheidung löst im Diakonie-Zentrum Spattstraße, wo B. lange betreut wurde, völliges Unverständnis aus.

Abschiebegrund: Integration

Denn das Bundesamt für Asyl argumentiert die Aufhebung des subsidiären Schutzes sinngemäß damit, dass sich B. in Österreich gut integriert habe: "Sie besuchten in Österreich Kurse und Lehrgänge, somit können Sie nun eine vergleichsweise solide Schulausbildung vorweisen (...) Es ist Ihnen daher zumutbar, bei einer Rückkehr selbstständig für Ihren Unterhalt zu sorgen."

Weiters heißt es im Bescheid, der junge Mann habe seine "Flexibilität und Anpassungsfähigkeit" bereits durch seine "alleinige Reise nach Österreich bewiesen".

Dieser Satz löst bei B.s Betreuern erst recht Ärger aus: "Abbas ist nicht gereist, er ist vor Krieg, Terror und Verfolgung geflüchtet", schreibt die Diakonie in einer Aussendung. Die Begründung, mit der das Bundesamt ihm seinen Schutzstatus aberkannt hat, sei "zynisch". B. hat mit Hilfe der Diakonie gegen den Aberkennungsbescheid Beschwerde bei der BfA-Regionaldirektion eingelegt. Danach wäre der Bundesverwaltungsgerichtshof am Zug. Würde auch dieser negativ entscheiden, wäre die Abschiebung unabwendbar.

"Da kann niemand gewinnen"

"Mit derartigen Asyl-Entscheidungen kann niemand gewinnen. Die Gesellschaft nicht, die Wirtschaft nicht, die Helfer nicht und die Flüchtlinge, die in eines der gefährlichsten Länder der Welt abgeschoben werden, am allerwenigsten", sagt Christoph Riedl, Asylexperte der Diakonie Österreich.

Auch Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne), der mit seiner Petition "Ausbildung statt Abschiebung" seit Monaten gegen die Abschiebungen von Asylwerbern während der Lehrzeit kämpft, sieht in der Argumentation des Amtes "unfassbaren Zynismus, der leider kein Einzelfall ist". (hip)

mehr aus Oberösterreich

Schulsuspendierungen in Oberösterreich weiterhin "alarmierend" hoch

Cannabis-Farce: Verkehrter Schmuggel im Innviertel

100 Jahre Mariendom: Marias Schutz-Schleier

Mordangeklagter: "Ich hab' wirklich geglaubt, dass meine Frau mich betrügt"

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen