Gründer von Ein-Mann-Liste zum Bürgermeister gewählt
ST. GEORGEN AM WALDE. Nach seiner Sensations-Wahl zum Bürgermeister ist Franz Hochstöger nun auf der Suche nach Allianzen im Gemeinderat.
Als Ein-Personen-Liste hatte Franz Hochstöger bei der Gemeinderatswahl vor vier Wochen sechs Mandate errungen und damit landesweit Schlagzeilen gemacht. Nun wurde der 55-Jährige von den St. Georgenern auch zum Bürgermeister gewählt: 1008 Wahlberechtigte stimmten am Sonntag mit "Ja", 266 mit "Nein". Damit erreichte Hochstöger 79,12 Prozent. Der bisherige Bürgermeister Leopold Buchberger (SP) hatte als Zweitplatzierter nach dem ersten Wahlgang seine Kandidatur zurückgezogen und auf eine Stichwahl verzichtet.
"Das Ergebnis ist für mich wirklich sensationell. Fast noch mehr als die hohe Zustimmung freut mich die hohe Wahlbeteiligung von mehr als 76 Prozent. Das zeigt mir, dass diese Wahl den St. Georgenern wirklich ein Anliegen war", sagt der neu gewählte, unabhängige Bürgermeister im OÖN-Gespräch.
Bis zur konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am kommenden Montag will der selbstständige Geometer in Gesprächen mit den übrigen Fraktionen die Eckpunkte der künftigen Gemeindepolitik abstecken. Dass ein Bürgermeister ohne eigene Fraktion eine Gemeinde leitet, ist einzigartig. "Ich werde mir für jedes anstehende Thema Allianzen suchen und jedes Projekt gut vorbereiten, ehe es im Gemeinderat zur Abstimmung kommt. An meiner Gesprächsbereitschaft soll es nicht scheitern", sagt Hochstöger.
Die Tatsache, dass Franz Hochstögers Liste fünf der sechs errungenen Mandate nicht besetzen kann, verkleinert den Gemeinderat automatisch von 25 auf 20 Sitze. Damit könnten Abstimmungen auch unentschieden ausgehen: Die Volkspartei ist mit zehn Sitzen stärkste Fraktion, die drei übrigen Gruppen kommen gemeinsam ebenfalls auf zehn Sitze.
Das sagen die St. Georgener über ihren Bürgermeister
„Hochstögers Trumpf war meiner Meinung nach, dass er nichts mit Parteien am Hut hat. Das hat vielen im Ort imponiert.“ - Walter Temper
„Unser neuer Bürgermeister ist im Ort hoch angesehen. Er ist ein blitzgescheiter und anständiger Mann. Ich weiß das, denn ich bin mit ihm zur Schule gegangen.“ - Walter Raffetseder
„Er geht sachlich an Probleme heran und muss keine Rücksicht auf Parteiinteressen nehmen. Das war bei der Wahl sein stärkster Trumpf.“ - Herbert Pilz
„Der Franz steht für Veränderung. Einen Bürgermeister, der mit keiner Partei verbandelt ist - das ist einmal etwas anderes und das war sicher ein Grund für seine Wahl.“ - Johann Hochstöger
Wie ist das eigentlich bei den Geometern? Sind die nicht zumindest Dipl.Ing.???
Sogar Dr. tech. !!!
Die OÖN schreibt allgemein keine Titel und keine akademischen Grade. Das ist auch gut so für die Leserlichkeit.
Falsch! Dr. Schneider und Dr. Sandgruber werden stets "tituliert"
hoffe die OÖN berichten weiterhin über diese Gemeinde und ihren Bürgermeister!