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Geflohener Mörder nach sieben Wochen im Ausland verhaftet

26.Juni 2018

Der Mord, für den der 57-jährige Gerhard S. die vergangenen 22 Jahre in der Justizanstalt Garsten saß, führte damals in Oberösterreich zu großem Entsetzen: Mit einem Genickschuss richtete er 1996 eine damals 19-jährige Prostituierte in einem Abbruchhaus in der Linzer Kapuzinerstraße hin und vergrub sie. Der Grund: Sie wollte aus der Linzer Rotlichtszene aussteigen und zeigte ihren Zuhälter an. Außerdem soll sie seine Hunde vergiftet haben.

Vor sieben Wochen kehrte der 1997 zu lebenslanger Haft verurteilte S. von einem genehmigten Freigang inklusive Übernachtung nicht mehr zurück. "Der Mann war eigentlich auf einem guten Weg und in der Haft immer unauffällig", sagte Christian Neubauer, Sprecher der Justizanstalt Garsten, im OÖN-Gespräch. Zielfahnder der Landeskriminalämter Oberösterreich, München und Magdeburg spürten den Geflüchteten in Deutschland auf. Auf einem abgelegenen Bauernhof in Naumburg (Bundesland Sachsen-Anhalt) verhaftete eine Spezialeinheit den 57-Jährigen beim Kirschenpflücken. "Ich wollte einfach den Sommer genießen", soll der Mann bei seiner Festnahme gesagt haben. Er leistete keinen Widerstand und wurde in die Justizanstalt Halle/Saale eingeliefert, wo er sich nun in Auslieferungshaft befindet.

"Vom Haftstatus her hätte er keinen Grund gehabt, zu flüchten", sagt Neubauer von der Justizanstalt Garsten. Nun erwartet S. eine Verwaltungsstrafe. Freigänge wird es nach der Flucht für längere Zeit keine mehr geben, und die sieben Wochen in Freiheit werden an die Haft angehängt.

Außerdem rückt für den 57-Jährigen nach seiner Flucht eine bedingte Entlassung aus dem Gefängnis in weite Ferne – theoretisch ist bei lebenslanger Haft eine Entlassung frühestens nach 15 Jahren möglich.

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20. April 2024