Gefahrenquelle unter dem Christbaum: Augen auf beim Spielzeug-Kauf

29.November 2017

Was gibt es Schöneres als strahlende Kinderaugen am Heiligen Abend? Um dieses Ziel zu erreichen, sind in den kommenden Wochen viele "Christkinderl" in Spielwarengeschäften unterwegs. Doch Konsumentenschützer warnen: "Kinderspielzeug ist oft gesundheitsgefährlich."

So hat etwa RAPEX, das Schnellwarnsystem der EU für gefährliche Konsumgüter, im Vorjahr 2000 Benachrichtigungen über gefährliche Produkte in EU-Mitgliedsstaaten verschickt. "Ein Viertel davon betraf die Kategorie Spielzeug", machte Landesrat Rudi Anschober gestern bei einer Pressekonferenz aufmerksam. Der Großteil der beanstandeten Spielzeuge stammte aus China. "Gefährlich sind diese Produkte oftmals, weil sie zu kleinteilig sind, sodass Kinder daran ersticken können oder weil sie giftige chemische Zusätze enthalten", ergänzte Heinz Waltenberger von der Lebensmittelaufsicht OÖ.

Die AGES (Agentur für Ernährungssicherheit) musste im Vorjahr von 218 untersuchten Spielwaren 113 beanstanden. Der größte Teil davon, nämlich 72,5 Prozent, betraf Billigspielzeug von Jahrmärkten, gefolgt von akustischen Spielzeugen, Fluffybällen, Spielzeug-Scootern sowie Spielzeug mit Laser. Bemängelt wurden unter anderem falsche oder nicht vorhandene Kennzeichnungen sowie Sicherheitsmängel und im Spielzeug enthaltene Weichmacher, die sich herauslösen könnten, wenn sie feucht werden.

Tipps für den Spielzeugkauf

Verarbeitung: Spielzeug darauf testen, ob es stabil ist und dass es keine verschluckbaren Kleinteile enthält oder scharfe Kanten hat.

Das Material muss speichel- und schweißecht sein.

Geruch: Duftstoffe können Allergien auslösen.

Lautstärke: Spielzeug mit Ton sollte möglichst leise sein.

Internet: Besondere Vorsicht ist bei Spielzeug geboten, das Netzzugang hat und Daten oder Informationen speichert, übermittelt oder bearbeitet.

Auf hohe Qualität und gute Beratung in Geschäften achten.

Sinnvolles Spielzeug

"Die richtige Spielzeugauswahl und eine einladende Umgebung sind die Grundlagen für sinnvolles Spielen", davon ist die Pädagogin Heide Maria Rossak überzeugt. Sie hat einen Ratgeber zum Thema "Sinnvolles Spielzeug" herausgebracht (bestellbar unter www.spielendsein-rossak.at) und wird am 1. Dezember im Schloss Puchberg einen Vortrag zu diesem Thema halten. Anmeldung unter www.schlosspuchberg.at (gul)

Zeitgeschenke

Als Geschenk-Alternative zu Spielwaren empfehlen die Kinderfreunde Oberösterreich, Gutscheine für gemeinsame Zeit und Erlebnisse unter den Christbaum zu legen. So etwa einen Hallenbadbesuch, einen Bastelnachmittag oder einen Ausflug in die Natur. Weitere Ratschläge finden Sie im Internet unter
www.kinderfreunde.cc