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Geburts-Odyssee endete für Alena und ihre verzweifelte Mutter mit Happy-End

Von Helmut Atteneder   01.August 2012

Ihr Kind. Das sie irgendwann in den Stunden zuvor bei der Bushaltestelle der Linie 26 neben der Römerbergschule auf die Welt gebracht hat. Sie läutet bei Eva Langeder an. Die Frau (siehe nebenstehendes Interview) alarmiert das Notarzt-Team (NEF 3) und die später beherzt eingreifende Polizistin Doris Spitzer.

Das notdürftig mit einer Mullbinde abgenabelte Kind, es heißt Alena, ist bereits blau angelaufen, als die Einsatzkräfte eintreffen. Nach der Erstversorgung wird das Kind in die Landesfrauen- und Kinderklinik (LFKK) zurückgebracht. Alena ist 50 Zentimeter groß, 3040 Gramm schwer – und wohlauf. Die Mutter ist in einem psychisch schlechten Zustand und wird vorübergehend in die Landesnervenklinik gebracht. Sie heißt Sahadete M., ist 35 Jahre alt und albanischstämmig.

Verwirrt nach Sturz im Bad

Bevor es zu diesem Happy-End kommen konnte, durchlebten Vater, Mutter und Neugeborenes eine Odyssee: Am Sonntag, sechs Uhr früh, rief die Hochschwangere ihren Mann ins Bad. Die Frau war gestürzt und lag am Boden. „Ich habe mein Baby umgebracht, bitte hol die Rettung“, sagte die verzweifelte Frau zu ihrem Mann Lulzin, mit dem sie nunmehr vier Kinder hat. In der LFKK gab man allerdings Entwarnung. Die Frau dürfte sich hingegen von dem Schock nicht wirklich erholt haben. Nach einem kurzen Aufenthalt daheim in der Garnisonstraße fuhr man wieder in die Klinik. Am Montag, 14 Uhr, gab Sahadete M. in der Klinik an, spazieren gehen zu wollen. Als sie nach einer Stunde noch nicht zurückgekehrt war, schlug die Familie Alarm. Eine fieberhafte Suche durch Polizei, ihren Mann und Verwandte begann. Sie endete am Dienstag, 4 Uhr früh, bei einer Bushütte am Freinberg glücklich – etwa 2,7 Kilometer von der Klinik entfernt.

Rechtlich braucht die Familie keine Konsequenzen befürchten, sagt Reinhold Rampler von der Jugendwohlfahrt: „Wichtig ist, dass das Neugeborene und die anderen drei Kinder versorgt sind.“ Wenn es Zweifel gäbe, müsste die Polizei das der Jugendwohlfahrt melden.

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25. April 2024