Frühling startet so richtig durch: Erste Störche sind schon da
LINZ. Die ersten Störche kamen heuer extrem bald nach Oberösterreich, andere Zugvögel haben im Vergleich zum Vorjahr Verspätung. Nach einer langen Kältephase gibt es einen Vegetationsrückstand von bis zu zwei Wochen, der kann aber rasch aufgeholt werden.
Der meteorologische Frühling hat am 1. März begonnen, bisher waren aber vor allem die Nächte extrem kalt. Im Mühlviertel wurden bis zu minus neun Grad gemessen. Jetzt wird es endlich frühlingshaft warm (am Wochenende sind bis zu 16 Grad zu erwarten).
Das ist laut Herbert Rubenser, Tier- und Pflanzenbeobachter der Naturkundlichen Station der Stadt Linz aus Reichenau, Balsam für die Natur: „Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen, Winterlinge und die ersten Krokusse blühen bereits, im Vergleich zum Vorjahr ist aber ein Vegetationsrückstand von zehn Tagen bis zu zwei Wochen zu bemerken – vor allem bei den Bäumen.“
Im Februar Horst bezogen
Dennoch hat der erste Weißstorch schon am 9. Februar den Horst in Saxen (Bezirk Perg) bezogen. Robert Gattringer aus Baumgartenberg, ehrenamtlicher Mitarbeiter von BirdLife und beim Naturschutzbund: „Dieser Storch ist beringt und hat schon im Vorjahr in Saxen Nachwuchs gehabt. Er hat offenbar in Spanien überwintert und kam extrem bald nach Oberösterreich. Er wartet noch auf seine Partnerin.“
Der Horst in Mauerkirchen (Bezirk Braunau) ist schon seit dem 24. Februar von einem Storchenpaar besetzt, das vermutlich ebenfalls in Spanien den Winter verbracht hat. Störche aus Afrika sind erst ab Ende März (bis Mitte April) zu erwarten. Gattringer: „In ganz Oberösterreich gibt es insgesamt sieben Horste für Weißstörche: außer in Saxen und Mauerkirchen in Altheim, Haslach, Bad Leonfelden, Freistadt und Grein. Ich erwarte, dass auch heuer wieder alle sieben Storchenpaare Nachwuchs bekommen werden.“
Andere Zugvögel kommen laut Rubenser mit bis zu zwei Wochen Verspätung nach Oberösterreich: „Die Feldlerchen trafen erst Ende Februar ein. Ich habe bisher einzelne Bachstelzen, Ringeltauben, Kiebitze und Stare gesehen, aber noch keine Singdrossel. Dohlen bauen ihre Nester in Baumhöhlen, Buchfinken, Grünfinken und Meisen lassen ihre Reviergesänge hören. Die Natur kann Rückstände bei günstigem Wetter rasch aufholen.“