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Forstwege für Mountainbiker öffnen? "Ohne Hilfe des Landes geht’s nicht"

Von Herbert Schorn   27.März 2014

Eine breite Debatte löste Dietmar Gruber, Betreiber der Mountainbike-Plattform www.upmove.eu, durch ein OÖN-Interview aus. Er fordert, dass Waldwege und Forststraßen nicht nur Wanderern, sondern auch Mountainbikern auf eigene Gefahr offen stehen sollen. Niklas Salm-Reifferscheidt kann das Ansinnen verstehen. Der Besitzer von Schloss Steyregg verfügt über zahlreiche Wälder, etwa auf dem als Erholungsgebiet beliebten Pfenningberg nahe Linz. "Ich würde gerne eine Route, vielleicht mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden für Radfahrer freigeben", sagt er. An schönen Tagen seien trotz Verbotes bis zu 300 Radfahrer unterwegs.

Haftungen als Problem

Eine Öffnung sei aber unmöglich. Denn sobald er einen Forstweg für die Durchfahrt freigebe, würde dieser rein rechtlich zur Straße. Mit vielen Folgen: So müssen etwa Forstfahrzeuge angemeldet werden und dürfen nicht mehr überall abgestellt werden. Doch das größte Problem sei die Wegerhalter-Haftung: "Wenn ein Ast einem Radler auf den Kopf fällt und er sich verletzt, bin ich als Grundstücksbesitzer verantwortlich", sagt der Schlossherr. Sein Resümee: "Ohne Hilfe des Landes ist eine Öffnung von Forststraßen nicht möglich." Außerdem fordert er eine finanzielle Abgeltung für die Kosten, die dem Grundbesitzer entstehen.

Jäger sehen Öffnung positiv

Auch die Jägerschaft sieht die Öffnung von Forststraßen und Waldwegen für Mountainbiker positiv. "Aus jagdlicher Sicht wäre es durchaus möglich, mehr Wege freizugeben", sagt Christopher Böck, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes. "Das lässt sich einfach regeln, man müsste sich nur zusammensetzen." Im Gegenzug sollten dafür andere Wege, wo das Wild geschont werden müsse, gesperrt werden.

Doch der zuständige Landesrat Max Hiegelsberger (VP) hält von alledem nichts. Nutzungseinschränkungen von Forstwegen seien keine Schikane, sondern dienten dem Schutz der Grundeigentümer und der Jägerschaft, erklärt er: "Die Eigentumsrechte müssen auch in diesen Fällen gewahrt bleiben." Auch eine Übernahme von Haftungen durch das Land Oberösterreich stehe "derzeit nicht zur Debatte".

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