Föhnsturm fegte über Oberösterreich - 198 Feuerwehren im Einsatz

Von nachrichten.at   30.Oktober 2018

Besonders betroffen war die Südhälfte des Landes mit den Bezirken Vöcklabruck, Gmunden und Kirchdorf an der Krems. Insgesamt waren in den Abend- und Nachtstunden oberösterreichweit 198 Feuerwehren mit 2900 Einsatzkräften bei rund 325 Einsätzen im Einsatz. Zahlreiche Bäume sind auf Straßen oder Dächer gestürzt, in Lauterbach (Bezirk Kirchdorf) wurde bei einem Einfamilienhaus das Dach abgedeckt.

Video: Dach von Haus in Lauterbach abgedeckt

 

Auch in Wels wurde die Feuerwehr zu einem abgedeckten Dach bei einem Mehrparteienhaus gerufen:

Schwere Sturmschäden in Oberösterreich
In Wels-Vogelweide deckte der Sturm ein Dach eines Mehrparteienwohnhauses teilweise ab.

(www.laumat.at/Matthias Lauber)

In Steinbach am Ziehberg wurde ein Bus-Wartehäuschen weggeweht und in Leonstein stürzte ein Baum auf einen Milchtankwagen.

Schwere Sturmschäden in Oberösterreich
In Molln wurde ein Milchtransporter während der Fahrt von einen umfallenden Baum getroffen. Der Lenker blieb unverletzt konnte jedoch die Fahrt mit dem LKW nicht fortsetzten

 

(www.fotokerschi.at)

Mehr Bilder: Fotos von den Auswirkungen des Sturms können Sie uns per E-Mail an online@nachrichten.at schicken.

Schwere Sturmschäden im Seengebiet

Eine besonders starke Sturmbö erfasste das Dach der Mehrzweckhalle beim Freizeitzentrum St. Georgen im Attergau (Bezirk Vöcklabruck). Dabei wurden große Teile der Glasverkleidung aus der Dachkonstruktion herausgerissen und auf den Parkplatz geschleudert.

In Gmunden lösten sich Teile vom Dach der Neuen Mittelschule. Der Wochenmarkt musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden, weil am frühen Morgen Böen und die Gischt der an der Ufermauer brechenden Wellen die Stände hinweggefegt hätten.

In Oberweis (Gemeinde Laakirchen) fielen mehrere Bäume um, einer davon auf eine Stromleitung und auf ein Garagendach.

In Gosau (Bezirk Gmunden) löste sich kurz nach 3 Uhr ein Felsbrocken. Die zwei Tonnen schwere Gesteinsmasse blockierte die rechte Fahrspur in Richtung Bad Goisern. Die Straße musste gesperrt werden. Auch die B166, die Pass Gschütt-Bundesstraße, war nur erschwert passierbar. Ebenfalls gesperrt waren die B151 zwischen Nußdorf und Unterach, die L541 im Gemeindegebiet von Straß, die L1276 im Gemeindegebiet von Berg und der Güterweg Lichtenberg im Gemeindegebiet St. Georgen. 

Im Traunsee bei Gmunden ist ein Boot gesunken. Da der Sturm beim Eintreffen der Wasserrettung äußerst heftig war und ein baldiges Nachlassen nicht erwartet wurde, entschied die Einsatzleitung aus Sicherheitsgründen in der Nacht keine Bergungsversuche zu unternehmen und den Einsatz heute fortzusetzen.

 

Einsätze zwischen 23:30 und 05:30 Uhr:

Einsätze Sturm 30.10

 

Hier war es in der Nacht am stürmischsten:

Feuerkogel: 159 km/h
Dachstein: 142 km/h
Mondsee: 102 km/h
Micheldorf: 96 km/h
Kremsmünster: 90 km/h
Windischgarsten: 85 km/h
Gallspach: 83 km/h
(Quelle: ZAMG)

Bis zum späten Vormittag bläst in den Bezirken Steyr-Land und Kirchdorf stürmischer Wind, kündigte Meteorologe Josef Haslhofer von der ZAMG im nachrichten.at-Gespräch an. Hier sind weiterhin Spitzen bis zu 80 km/h möglich. Auch in den Bergen bleibt es den ganzen Tag sehr windig. In den übrigen Landesteilen lässt der Wind nach. Schon in den Morgenstunden herrschen bei trockener Luft milde Temperaturen. Es wird sonnig und warm bei Höchstwerten zwischen 14 und 18 Grad.

Aktuelle Temperaturen und Prognosen auf nachrichten.at/wetter

Video: Auch an der Esplanade in Gmunden blies am Dienstag noch stürmischer Wind.

 

Video: Der bisher heftigste Sturm des Jahres fegte über Oberösterreich.

 

In Kärnten und Osttirol hat sich in der Nacht die Hochwassersituation zugespitzt. Mehr darüber lesen Sie hier!