Feuerwehren verhinderten Großbrand im Grenzlandmilchhof

Von nachrichten.at/fell   26.Februar 2017

„Das hätte böse ausgehen können“, sagte Einsatzleiter Christian Simmel von der Feuerwehr Hinterschiffl. Ein Kalb war nicht mehr zu retten, ein Großbrand wurde aber dank des raschen Eingreifens der Feuerwehr verhindert. Gegen 2:45 Uhr brach im südlichen Teil des hölzernen Stallgebäudes der Brand aus. Die genaue Brandursache steht zwar noch nicht fest, sehr wahrscheinlich ging das Feuer aber von einer Wärmelampe aus die in einer Kälberbox einem neugeborenen  Kalb Wärme spenden sollte. Das Kalb kam im Feuer ums Leben. Etwa 180 Kühe und mehrere Kälber konnten jedoch gerettet werden.

Dabei hatten die Besitzer Glück, dass ein aufmerksamer Bürger, der seine Tochter vom Fortgehen holen wollte den Feuerschein entdeckte und die Einsatzkräfte alarmierte. Die Feuerwehr Hinterschiffl war als erstes am Einsatzort: „Das Feuer brannte entlang einer Bretterwand bis zur Dachkonstruktion. Die tragenden Elemente waren schon ganz schön zusammengebrannt“, erzählte Christian Simmel, der Einsatzleiter war. „Von den 40-Zentimeter dicken Bäumen, die die Konstruktion des Stalls tragen, war schon die Hälfte ‚weggefressen‘“, sagt der Einsatzleiter. Das Feuer dürfte also schon eine längere Zeit gebrannt haben ehe es gegen 3 Uhr entdeckt wurde. „Ansonsten hätten wir sicher einen Großbrand gehabt“, sagt auch Julbachs Feuerwehr-Kommandant Gerald Bogner. „Wir wären erst zwei Stunden später in den Stall gegangen“, sagt Günter Fischer vom Grenzland-Milchhof. Dieser ist ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Bauern und nicht ständig bewohnt. „Wenn niemand vorbeigefahren wäre, wäre es sicher nicht so glimpflich ausgegangen“, sagt er im OÖN-Gespräch. Dass sich das Feuer nur nach oben hin ausgebreitet hat ist auch der Tatsache zu verdanken, dass es eine relativ windstille Nacht war. „Die Brandlast dort ist nicht zu unterschätzen, weil das Gebäude zu einem großen Teil aus Holz besteht. Wind hätte den Brand angefacht und dieser hätte sich schnell ausbreiten können“, spricht Simmel über das große Glück, das die Besitzer hatten.

Der Einsatz selbst sei relativ schnell abgewickelt gewesen: „Der Löschwasserbehälter ist in unmittelbarer Nähe und wir konnten den Brand schnell löschen“, sagen Simmel und Bogner. Dazu kommt, dass die Einsatzkräfte die Gegebenheiten rund um den Grenzlandmilchhof aus Übungen gut kennen. Nach den Löscharbeiten wurde die Brandstelle noch mittels Wärmebildkamera auf versteckte Glutnester abgesucht. Die fünf Feuerwehren konnten nach gut eineinhalb Stunden gegen fünf Uhr wieder einrücken.

Bei den Löscharbeiten waren die Feuerwehren Julbach, Hinterschiffl, Peilstein Ödenkirchen und Ulrichsberg mit acht Löschfahrzeugen und 80 Mann im Einsatz. Die Höhe des entstandenen Schadens steht noch nicht fest.