Feuerwehr rückte zu mehr als 1000 Einsätzen aus

21.August 2017

Mit einer unheimlichen Wucht brach die Sturmfront Freitagnacht kurz nach 22.30 Uhr von Bayern her über Oberösterreich herein. Mit Windspitzen um die 130 km/h fegte der Wind in Orkanstärke über das Land. Neben dem Innviertel waren auch weite Teile des Mühlviertels am stärksten betroffen. Mehr als 500 der insgesamt rund 900 Feuerwehren im Land rückten zu weit mehr als 1000 Einsätzen aus. Bis Samstagabend entfernten sie entwurzelte und wie Zahnstocher abgeknickte Bäume und Äste von den Straßen, dichteten abgedeckte Dächer provisorisch ab und mussten Menschen, die in Liften steckengeblieben waren, befreien. 150.000 Haushalte waren zumindest zeitweise ohne Strom.

"Allein in der Landesfeuerwehrzentrale gingen ab halb elf Uhr abends 560 Alarmierungen ein, da sind jene in den Bezirksstellen noch gar nicht miteingerechnet. Die Notrufe kamen im Sekundentakt bis 3 Uhr Früh, erst Samstagmittag wurde es ruhiger", schildert Thomas Rinner vom Landesfeuerwehrkommando.

Im Krankenhaus St. Josef in Braunau mussten zwei Sturmopfer behandelt werden, die bei einer privaten Feier in Gilgenberg (Bezirk Braunau) von einer 20 Meter hohen Fichte getroffen wurden. "Sie haben keine schweren Verletzungen davongetragen", sagt Primar Jürgen Barth. Im Braunauer Spital schwebt derzeit ein schwerverletztes Sturmopfer, das beim Zeltfest in St. Johann am Walde von herabstürzenden Trümmern getroffen worden ist, weiterhin in Lebensgefahr. "Der Mann hat schwerste Kopfverletzungen erlitten, die nächsten Tage sind entscheidend", sagt Barth.

Am Mondsee wurden fünf Personen von der Wasserrettung von einem im Schlamm festgelaufenen Boot gerettet. Ausrücken musste auch die Wasserrettung Weyregg am Attersee, um drei Urlauber sicher ans Ufer zu bringen.

Einen außergewöhnlichen tierischen Feuerwehr-Einsatz gab es in Bad Ischl. Der Sturm riss ein Zirkuszelt auf, in dem vier Ponys und vier Ziegen untergebracht waren. Die Einsatzkräfte rückten aus, um die entlaufenen Tiere wieder einzufangen.