Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Feuerball über Oberösterreich

Von Marlies Czerny   07.März 2016

Es war Sonntagnacht um 22.36 Uhr, als Karl Kaiser in Aigen-Schlägl beim Blick zum Himmel seinen Augen kaum traute: "Zuerst der helle Bolide und fünf Minuten später das Donnergrollen. Ein unglaubliches Erlebnis", schildert der Hobby-Astronom aus dem Mühlviertel. Viele Menschen hatten an diesem Abend ein Aha-Erlebnis. Besorgte Anrufer meldeten sich bei der Polizei in Bayern, wo das Schauspiel ebenso zu beobachten war.

Ein Schnappschuss ist Karl Filimon auf der Sternwarte Gahberg am Attersee gelungen. Das Bild kreist nun auch durch deutsche Medien. An sich sind hell leuchtende Meteore nichts Außergewöhnliches am Himmel. "Ich erwische am Gahberg etwa 20 hellere und schwächere pro Jahr", erklärt Filimon. "Nur so besonders hell, donnerartig und in unserer Nähe, das ist äußerst selten." Er erinnert an den Fall Neuschwanstein. 2002 ging im österreichisch-bayerischen Grenzgebiet ein Meteorit nieder. Damals war das Echo aus der Bevölkerung groß. Drei Fragmente aus dem Weltall konnten gefunden werden. Auch, weil mithilfe von gutem Fotomaterial der Fundort berechnet werden konnte.

An der Tschechischen Akademie der Wissenschaften – sie ist weltweit führend in der Auswertetechnik – werden die Himmelsbilder berechnet. Sieben hochwertige Fotos der Feuerkugel vom Sonntag gibt es. Eine davon stammt aus Filimons Spiegelreflexkamera. Sie ist bei der Sternwarte fix positioniert. Im Automatikmodus entstehen damit täglich 1000 Fotos mit einminütigen Belichtungszeit. "Es freut uns, wenn wir Hobby-Astronomen an der Wissenschaft beteiligt sind."

Landete Meteorit auf der Erde?

Filimon bekam noch jenen Hinweis aus dem astronomischen Institut, dass er sich für eine Suche rüsten könne. Der Meteorit könnte im bayerischen Raum niedergegangen sein. "Aufgrund der Helligkeit und Wahrnehmung ist es anzunehmen, dass Bruchstücke die Erde erreicht haben", vermutet Hobby-Astronom Hermann Koberger. Er war in Fornach im Bezirk Vöcklabruck ein Ohrenzeuge.

copyright  2024
23. April 2024