Felix Messner: „Digitales Wissen für Senioren wichtig“

Von Herbert Schorn   15.September 2018

Wie es ist, sich als digitaler Analphabet zu fühlen, kann Felix Messner gut nachvollziehen. Als der Lichtenberger 2010 als Chef des WIFI in Oberösterreich in Pension ging, stand er plötzlich der digitalen Welt etwas hilflos gegenüber: „Ich konnte E-Mails schreiben und meine Bankgeschäfte per E-Banking absolvieren. Alles andere erledigte bis dahin meine Sekretärin.“ So musste er in der Pension den Umgang mit dem Computer selbständig lernen: „Ich konnte nicht einmal einen Text auf Word schreiben.“ Das Lernen gestaltete sich mitunter mühsam. Denn seine zwei Kinder, Tochter Irene und Sohn Christoph, der heute Orthopäde in Linz ist, konnte er nur bedingt fragen. Es ging ihm wie vielen seiner Generation: „Sie waren mir beim Erklären zu schnell.“

Zwei Jahre später kam ihm die Idee für die Lösung: Der heute 71-Jährige gründete in seiner Heimat Lichtenberg den ersten PC-Stammtisch. Dort treffen sich seither Senioren, um Computerprobleme zu besprechen, ein Moderator bringt ihnen neue Themen näher. Mittlerweile gibt es schon knapp 30 PC-Stammtische im Mühlviertel.

Messner, der im Seniorenbund als Bildungsreferent tätig ist, war auch einer der Mit-Initiatoren der OÖN-Smartphone-Kurse für Senioren. Angeboten werden Einsteiger- und Fortgeschrittenen-Seminare für Handys und Tablets, wer will, kann auch ein Gerät kaufen. „Der Computer ist ein wichtiges Thema für Senioren. Wer die EDV nicht bedienen kann, für den wird in Zukunft die Teilhabe an der Gesellschaft zum Problem.“ Denn vieles werde in Zukunft digital funktionieren, vom Fernsehen bis zum Pflegeroboter: „Wer kein Gefühl für den Computer hat und die Denkweise nicht versteht, wird dann Schwierigkeiten haben.“

Digitalkurse für Senioren: Die OÖN bieten gemeinsam mit dem WIFI ein Smartphone-Einsteigerpaket (Handy, Tarif und Kurs), ein Tablet-Paket (Tablet und Kurs) sowie vertiefende Smartphone-Kurse an. Infos unter Tel. 05 / 7000-77 oder nachrichten.at/kurse