Fall Simmer: Mordverdächtiger hat gestanden
LINZ. Der 44-jähriger Kroate wurde am Dienstag von den Spezialisten des Landeskriminalamtes befragt, dabei gestand er in der Nacht auf Mittwoch die Tat.
Stundenlang wurde bereits am Dienstag der mordverdächtige Kroate Davor B. von Spezialisten des Landeskriminalamtes Oberösterreich einvernommen. Der Mann soll vor beinahe 21 Jahren die 19-jährige Monika Simmer im Lokal „Casino Treff“ in der Linzer Rainerstraße erstochen haben. Eben am Dienstag war der Mann, doch früher als angekündigt, aus Slowenien nach Linz zurückgebracht worden. Bereits dort hat er die Tat in der Haft gestanden.
Davor B. soll – wie berichtet – als damals 24-Jähriger die 19-jährige Kellnerin kurz nach Mitternacht des 10. März 1992 in dem Spiellokal mit Fäusten und wuchtigen Schlägen mit einer Bierflasche gegen den Kopf traktiert haben. Monika Simmer wurde auch minutenlang gewürgt, stellte der damalige Gerichtsmediziner Klaus Jarosch bei der Obduktion fest. Die gebürtige Schärdingerin wurde schließlich getötet, indem der Täter ihr ein abgebrochenes Bierglas in die rechte Halsseite stieß und die Schlagader durchtrennte.
Wie exklusiv berichtet, hatten Fingerabdrücke und ein DNA-Vergleich die Mordermittler im Mai 2012 auf die Spur von Davor B. gebrach. Im Dezember wurde Davor B., der durch einen Unfall ein Bein verloren hat und alle zwei Tage zur Dialyse muss, schließlich nach intensiver Zusammenarbeit von oberösterreichischen und internationalen Kriminalbeamten in Slowenien verhaftet. Dadurch konnte der Kroate nach Österreich ausgeliefert werden.
Nach der Einvernahme durch die Ermittler Erich Allmer und Otto Voglmayr vom Landeskriminalamt, die sich seit der Polizeireform 2005 um den Fall Simmer intensiv angenommen haben, wurde der Verdächtige in die Justizanstalt Linz gebracht. „Wir werden einen Antrag auf U-Haft wegen Mordverdachtes stellen“, sagte dazu Philip Christl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz.