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„Fall Foco“: Die Chronik eines unendlichen Justizdramas

01.Dezember 2008

Es beginnt am 13. März 1986, als gegen 6.50 Uhr die Leiche von Elfriede Hochgatter neben den Gleisen der Westbahn im Bereich des Barbara-Friedhofes in Linz aufgefunden wird. Die junge Frau war brutal misshandelt und durch einen Schuss ins Gesicht regelrecht hingerichtet worden. Rund 200 Meter vom Fundort der Leiche befindet sich der ehemalige Arbeitsplatz des Mordopfers (ein Bordell), aber auch das Rotlichtlokal „Bunny“ in der Goethestraße.

Am 14. März werden der Inhaber des „Bunny“, Tibor Foco (30), und zwei seiner Prostituierten (19 und 22 Jahre) festgenommen.

Foco beteuert, weder mit dem Lokal noch mit dem Mord etwas zu tun zu haben. Die 22-Jährige erklärt schließlich nach tagelangem Verhör und mehreren Versionen: Sie sei beim Mord an Hochgatter dabei gewesen und sei von Foco zum tödlichen Schuss gezwungen worden. Nach einem Monat nennt die 22-Jährige einen weiteren Mittäter, dieser wird am 11. April verhaftet. Am 31. März 1987 wird Foco zu lebenslanger Haft, der angebliche Komplize zu 18 Jahren verurteilt. Die 22-Jährige wird wegen „entschuldigenden Notstandes“ freigesprochen.

Tibor Foco beginnt in der Haft Jus zu studieren und stellt drei Wiederaufnahmeanträge, die allerdings alle abgelehnt werden.

Im Juni 1992 ist der angebliche Mittäter wieder frei, die Belastungszeugin sei unglaubwürdig. Die 22-Jährige widerruft am 5. März 1993 ihre Foco belastenden Aussagen. Sie behauptet, von der Polizei massiv gefoltert worden zu sein.

Am 27. April 1995 flüchtet Tibor Foco bei einem Freigang an die Linzer Universität.

Der angebliche Mittäter wird am 29. August 1996 mit 5:3 Stimmen in einem neuen Prozess freigesprochen, auch Tibor Foco erhält damit 1997 ein neues Verfahren.

Am 27. Juni 2000 bringt die Staatsanwaltschaft Linz eine neue Anklage gegen Tibor Foco wegen des Verdachtes des Mordes ein.

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28. März 2024