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"Es ist schlimm, wenn man nichts tun kann"

Von Roman Kloibhofer, 04. August 2018, 00:04 Uhr
"Es ist schlimm, wenn man nichts tun kann"
Neurologe Kampfl, Angehörige Leeb, Intensivmediziner Hohenhauer Bild: rokl

RIED/ROTTENBACH. Frühsommer-Meningoenzephalitis: Tochter eines Verstorbenen erzählt vom Leidensweg ihres Vaters.

Die Zahl der FSME-Erkrankungen steigt täglich. Waren es österreichweit am Mittwoch noch 84 Fälle, sind nun bereits 103 Erkrankungen gemeldet worden. Auch die Zahl der am Krankenhaus Ried behandelten Personen steigt: 13 Fälle wurden dort registriert, zwei Patienten sind verstorben (die OÖN berichteten).

Einer davon war Josef Leeb aus Rottenbach. Der 54-Jährige war am 14. Juni ins Krankenhaus mit Symptomen, die auf eine FSME-Erkrankung deuteten, eingeliefert worden. Vier Wochen später, am 13. Juli, war der Hausruckviertler tot. Tochter Carina Leeb sagt: "Anfangs hat mein Vater nur Kopfschmerzen gehabt und leichtes Fieber, aber das ist immer mehr geworden. Und was dann gefolgt ist, glauben Sie mir, das war schlimm."

"Es hat einen völlig gesunden Menschen getroffen", bestätigen auch der behandelnde Neurologe vom Krankenhaus Ried, Andreas Kampfl, und der leitende Intensivmediziner, Peter Hohenauer. "Wir haben einen Monat lang trotz aller möglichen Therapien medizinisch nichts Heilendes machen können", sagt Peter Hohenauer und ergänzt: "Es ist auch für einen Mediziner schlimm, wenn man Tag für Tag sieht, wie ein Patient verfällt und man weiß, das man nichts dagegen tun kann."

Auch beim zweiten Todesfall, einem 65-jährigen Mann aus Braunau, sei die Krankheit ähnlich schwer und ähnlich rasch verlaufen. Der Mann war am 26. Juli im Rieder Krankenhaus verstorben.

Die Häufung von FSME-Fällen mit einem schweren Verlauf sei heuer erschreckend hoch, sagt Neurologe Andreas Kampfl. Auch er sagt: "Die Krankheit ist nicht heilbar, aber verhinderbar."

Fatale Impfpause

"Wir sind in unserer Familie alle zeckengeimpft", sagt Carina Leeb. Auch ihr Vater Josef hatte sich impfen lassen. Allerdings zum letzten Mal vor 13 Jahren.

Diese Impfpause sei fatal gewesen, sagt Andreas Kampfl, der seinen Appell zur Impfung wiederholt. Als Geimpfter sei man zu 99 Prozent vor der Erkrankung und deren Folgen geschützt. "Jede Impfung, die man einmal gegen FSME hatte, zählt", sagt Andreas Kampfl, es sei aber wichtig, diese regelmäßig auffrischen zu lassen. Eine spezielle Behandlungsform der FSME gibt es nicht. Wenn man erkrankt, dann können nur die Symptome behandelt werden.

Auch Carina Leeb hat sich (wieder) impfen lassen. "Ich war jetzt 20 Jahre nicht geimpft, habe mich aber sofort wieder zur Impfung entschlossen." An Impfgegner richtet sie einen eindringlichen Appell: "Jeder trifft die Entscheidung selbst, aber man trifft sie in gewisser Weise auch für Angehörige. Was wir erlebt haben, waren keine schönen vier Wochen."

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 04.08.2018 10:20

warum ist die Impfung dann nicht kostenbefreit ?

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Nonaned (847 Kommentare)
am 04.08.2018 11:37

Es muss nicht immer alles gratis sein, viele impfen trotz gratis Impfung ihre Kinder nicht.

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