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Erinnerungen ans „andere Konzentrationslager“

Von Andreas Kaufmann, OÖN-Gastredakteur aus der Schweiz, 14. März 2013, 00:04 Uhr
Erinnerungen ans „andere Konzentrationslager“
Schülerinnen und Schüler der Ferdinand-Hüttner-Schule führten den Gedenkzug zum Mahnmal an. Bild: aka

LINZ. „Nie wieder Faschismus“ steht auf der Schleife des Kranzes, den Schülerinnen und Schüler beim Mahnmal in der Daimlerstraße niederlegen. Im Stadtteil Schörgenhub „erzog“ die Gestapo Zwangsarbeiter.

Der Grund des Anlasses liegt für die jungen Menschen zwar in der nicht mehr erlebten Vergangenheit. Und doch wird bald präsent, was sich zwischen 1943 und 1945 hier abspielte. Rund 7000 meist ausländische Inhaftierte fristeten im Arbeitserziehungslager im Stadtteil Schörgenhub ein menschenunwürdiges Dasein. Für mehrere Wochen – wenn sie überlebten. Nach der „Erziehung“ wurden sie von der Gestapo als Zwangsarbeiter in die Betriebe zurückgeführt. Berichte von Inhaftierten und historische Einblicke ließen die Vergangenheit auf bedrückende Art aufleben. Der tägliche Kampf um Brot, Gewalt vom Stockhieb bis zum Kopfschuss und unmenschliche Arbeitsbedingungen prägten das Arbeitserziehungslager.

„Tortur, nicht Erziehung“

Zum Anlass eingeladen hatten die Arbeiterkammer Oberösterreich, das Mauthausen Komitee Österreich, die Pfarre St. Franziskus und die Österreichische Gewerkschaftsjugend. Josef Moser, Direktor der Arbeiterkammer, sprach Klartext: „Was hier passierte, hatte nichts mit Erziehung zu tun. Es ging um Tortur, Einschüchterung und Vernichtung.“ Was tun, damit sich so etwas nicht wiederholt? Eine gelebte Demokratie sei nötig. Auch warnte er vor Folgen der Finanzkrise: „Verlierer sind oft empfänglich für populistische Parolen“, deutete er auf einen antidemokratischen Wind in Europa hin.

Neben dem Bekenntnis „Nie wieder“ stand für die Veranstalter vor allem eines im Zentrum: das Gedenken an die damaligen Leidtragenden. So wird thematisiert, dass diese im Gegensatz zu KZ-Überlebenden kaum eine Erinnerungskultur aufbauen konnten. Sie waren noch lange nach 1945 der Stigmatisierung als „Arbeitsscheue“ ausgesetzt.

 

Umfrage: Wie gehen junge Menschen mit dem Thema der NS-Vergangenheit um? Schüler der Ferdinand-Hüttner-Schule erzählen.

"Es ist wichtig, sich mit Geschichte zu befassen, sich zu informieren. Deshalb haben wir mit der Klasse auch das Konzentrationslager Mauthausen besichtigt.“
Marlene Rohrhuber und Michaela Köttstorfer

"Diese Vergangenheit ist ein ernstes Thema, eines, das traurig macht. Es gibt aber auch solche, die kichern, wenn man sich damit auseinandersetzen will. Das finde ich gar nicht gut.“
Sabi Elezi

"Die jungen Menschen sollen wissen, was damals passiert ist, damit so etwas nie wieder vorkommt. Wichtig ist auch, dass jeder die Freiheit hat, die Partei zu wählen, die er möchte.“
Kevin Lehner

"Ich finde es gut, dass wir in der EU sind. Denn es ist wichtig für den Frieden, dass die verschiedenen Länder  zusammenarbeiten.“
Laureta Skenderi

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