Er wagt den Aufstieg zum Hüttenwirt

Von Gabriel Egger   17.April 2018

Die Welt von oben sehen, das hat sich Max Verwagner schon als Kind immer gewünscht. Dachdecker wollte er werden – geworden ist er Mechaniker, Holzknecht, Schichtarbeiter und Brotlieferant. Dafür darf der 40-Jährige jetzt dauerhaft in der Höhe arbeiten: Er bewirtschaftet ab Samstag, 12. Mai, die Goiserer Hütte unterhalb des Hohen Kalmbergs. Sie ist sowohl von Bad Goisern als auch von Gosau erreichbar. Es ist ein fliegender Wechsel: von Gebirge zu Gebirge. Denn die meisten Wanderer kennen den Goiserer mit den langen rotblonden Haaren und dem ebenso langen Ziegenbart, als stets gut gelaunten Mitarbeiter auf der Gmundner Hütte auf dem Traunstein.

Drei Jahre lang schmälerte er dort mit Witz, Charme und seinen Ziehharmonika-Melodien die Alltagssorgen und Probleme der Gäste. Seine ersten Arbeitsschritte auf hölzernem Hüttenboden machte der leidenschaftliche Musiker bereits in der Dümlerhütte im Toten Gebirge. Arbeitstage, die 16 Stunden dauern und ein Mittagessen um 22 Uhr gehörten zum Alltag. „Ich bin meinen Kollegen auf der Dümlerhütte und auf dem Traunstein unendlich dankbar. Sie haben mir sehr viel beigebracht“, sagt Verwagner. Ohne "Lehrstunden" sei der nächste Schritt in seinem Leben nicht möglich gewesen.

Diesen Schritt wird er gemeinsam mit seiner Freundin Birgit und Hündin „Shanti“ wagen. „Ich will den Hüttenflair erhalten. Bei mir gibt es oberösterreichische Hausmannskost, ein Platzerl für müde Wanderer und ein gutes Gespräch“, sagt Verwagner. Dass der Chefposten nicht immer einfach ist, weiß er: „Als Hüttenwirt musst du dich nicht nur um die Verpflegung der Gäste kümmern, sondern auch die Organisation im Hinterkopf haben. Da gibt’s weit mehr zum Nachdenken“, sagt der gebürtige Ischler. Von seinem Haus in Goisern hat er die Hütte jeden Tag im Blickfeld. Jetzt ändert sich die Perspektive. „Ich freu’ mich richtig drauf.“

Einen ausführlichen Bericht über Max Verwagners neue Tätigkeit lesen Sie hier.