Er beherrscht die Kunst des Lehrens
Der Gallspacher Manuel Selg (47) erhält den Staatspreis „Ars Docendi“
Ars docendi – die Kunst zu lehren. Manuel Selg beherrscht diese ausgezeichnet. Der 47-jährige Gallspacher erhielt den gleichnamigen Preis für dasProjektder „InternationalSummer Academy in Engineering for Women“ an der Fachhochschule Oberösterreich mit Standort Wels. Es ist die bundesweit einzige Auszeichnung für herausragende Lehrleistungen an Universitäten und Fachhochschulen. Selg ist Molekularbiologe und Fachbereichsleiter für Bio- und Umwelttechnik an der FH Wels.
Jährlich lädt er weibliche Studierende zwischen 18 und 25 Jahren in die Messestadt ein, um gemeinsam zu forschen und zu experimentieren. „Die Teilnehmerinnen kommen mittlerweile fast ausschließlich von internationalen Universitäten“, sagt Selg. Sich nicht nur von den Worten des Vortragenden berieseln zu lassen, sondern selbst aktiv zu werden, sei einer der Grundgedanken dieser Akademie. So wird etwa auch mit Künstlerinnen zusammengearbeitet, um das Design von medizinischen Produkten in die Entwicklung miteinzubeziehen.
Dazu kommt, dass die „Women only“-DevisebeidenTeilnehmerinnen durchwegs Gefallen findet. „Die Studentinnen sind erfreut, sich auf Augenhöhe austauschen zu können und nicht ständig dem Geschlechterkampf ausgesetzt zu sein“, sagt Selg. Die Faszination des Lehrens begleitet den Wissenschafter seit seiner Kindheit. Seine Eltern hatten ihm von einer Lehrerkarriere abgeraten, doch „das Unterrichten hat mir schon immer Spaß gemacht. Mir gefällt das Ausprobieren, das Mutigsein, Neues zu formen.“
Das Experimentieren, den Dialog mit den Studierenden und das Einbinden von Rückmeldungen pflegt er auch in seiner eigenen Lehre. Würde Selg noch einmal bei null beginnen, wären Philosophie und Literatur sein Steckenpferd geworden. Seine drei Kinder, zwischen sechs und zehn Jahre alt, will er in keine bestimmte Richtung drängen: „Solange sie sich für etwas interessieren, ist es mir gleich, wofür sie sich entscheiden.“
Von solchen Lehrpersonen können wir meist nur träumen!
Gut das es dafür auch staatliche Anerkennung gibt!
Meinen herzlichsten Glückwunsch!
Ein Staatspreis für eine besondere Leistung ist schon was, noch dazu für etwas verhältnismäßig Unspektakuläres. Heute zählen oft nur Show und Publizität. Gratulation!