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Entschleunigung im Hofladen St. Florian

Von Barbara Rohrhofer, 11. November 2015, 00:04 Uhr
Entschleunigung im Hofladen St. Florian
Pädagogin Evi Strigl arbeitet ehrenamtlich im Hofladen mit – und lobt die Freundlichkeit des Teams. Bild: OÖN/bar

Die Lebenshilfe betreibt in der Marktgemeinde ein oberösterreichweit einzigartiges Projekt.

Hier eine Orgelpfeife aus der Wohnung von Anton Bruckner, dort eine uralte Kredenz, die mit süßen Marmeladen und Bärlauchpesto befüllt ist – und mittendrinnen Herta und Gerald in knallgrünen Polo-Shirts. "Guten Morgen", strahlen die Verkäufer des Hofladens in St. Florian bei Linz beim Besuch der OÖNachrichten.

Dass sie seit kurzem hier im alten Gewölbe des Gemeindehauses arbeiten können, erfüllt sie sichtlich mit großem Stolz. "Der Job ist super",sagt Herta, während sie für die Gäste Kaffee serviert. Alle, die hier arbeiten, werden von der Lebenshilfe betreut, die mit diesem oberösterreichweit einzigartigen Pilotprojekt neue Wege beschreitet. "Hier im Hofladen sind diese beeinträchtigen Menschen Teil des Ortes, sie arbeiten nicht versteckt und unsichtbar in einer Werkstätte, sondern dort, wo sich die Leute treffen – in diesem Fall eben mitten in St. Florian", sagt Christoph Ebner, Leiter der Lebenshilfe.

Alles Gute aus der Gemeinde

Die Geschäftsräumlichkeiten – ein liebevoll renoviertes 100 Quadratmeter großes Gewölbe – werden von der Marktgemeinde zur Verfügung gestellt. Die Miete ist symbolisch mit einem Euro im Monat abgegolten. Auch die Kosten des Umbaus wurden von der Gemeinde übernommen.

"Im Gegenzug werden im Hofladen vorrangig die Produkte der Florianer Landwirte präsentiert und verkauft", sagt Christoph Ebner. Die Auswahl ist groß und reicht von frischem Obst und regionalem Gemüse bis hin zu Schnaps, Fischaufstrichen, Ölen, Tees, Nudeln, Brot, Gebäck, Kuchen und Milchprodukten. Das neue Konzept hat sich in kürzester Zeit bewährt, die Florianer kommen gerne hierher zum Einkaufen. "Hier geht alles ein bisserl langsamer. Alles ist sehr entschleunigt und sehr persönlich. Stress gibt’s keinen", sagt Pädagogin Evi Strigl, die zu den ehrenamtlichen Helferinnen gehört, die das Verkaufsteam stundenweise unterstützen. Sie ist von der Offenheit, Freundlichkeit und nicht zuletzt vom Durchhaltevermögen der Menschen hier wirklich angetan..

Verkäuferin Herta freut sich ganz ungemein über so viel Lob, Gerald ist noch schnell mit dem Auswaschen der Saftflaschen beschäftigt. Die nächste Kundschaft wartet bereits – auf ein Kilogramm frischer Nüsse aus St. Florian.

 

Das Florianer Kisterl

Der Erwerb eines „Holzkisterls“ der Lebenshilfe St. Florian, das fünf Mal mit Obst und Gemüse befüllt werden kann, soll den Hofladen unterstützen. 90 Prozent der Produkte, die es hier zu kaufen gibt, werden von Florianer Landwirten zugeliefert. „In unserem kleinen Geschäft sieht man, was unsere Bauern alles zu bieten haben“, sagt Lebenshilfe-Leiter Christoph Ebner.
Im Hofladen kann man übrigens auch einige Produkte – Hausschuhe, Geschirrtücher, Schlüsselanhänger und Duftsackerl – kaufen, die in den Werkstätten der Lebenshilfe hergestellt werden.

Geöffnet ist das Geschäft jeden Donnerstag von 13 bis 17 Uhr; jeden Freitag von 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr und am Samstag von 8 bis 12 Uhr.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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zerschmetterling (3 Kommentare)
am 12.11.2015 09:34

Ich finde es schön, dass über derlei Dinge berichtet wird, jedoch dies als Pilotprojekt zu bezeichnen ist schlicht und einfach nicht wahr. Schon seit vielen Jahren gibt es derlei Projekte von vielerlei Einrichtungen, die sich um Inklusion bemühen (schon bevor es modern war). Im SPARmarkt in Alkoven arbeiten beispielsweise seit 2 Jahren geistig beeinträchtigte Menschen im Betrieb mit. In Steyr gibt es ein Restaurant, das von pro mente betrieben wird, in dem psychisch kranke Menschen arbeiten. Und dies sind nur einige wenige Beispiele...

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2good4U (17.627 Kommentare)
am 11.11.2015 08:47

Super Aktion.

Ich hoffe aber auch dass wenn die Gemeinde die Kosten übernimmt und ehrenamtlich gearbeitet wird dass sich die Landwirte deren Produkte verkauft werden erkenntlich zeigen (z.B. durch niedrigere Einkaufspreise).

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menschlich (432 Kommentare)
am 11.11.2015 19:17

genau, die Bauern sollens wieder bezahlen, wer sonst

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capsaicin (3.848 Kommentare)
am 11.11.2015 06:51

vorbildlich !

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